In die Jahre gekommen, hüftmarod und auch sonst schon etwas mitgenommen, stolpern in Jutta Treibers satirischem Roman recht ramponierte Damen und Herren durch ihr Dasein. So viel Versäumtes, so viel nicht Gelebtes, das für diese Best-Ager-Generation noch Erfüllung finden soll. Krankenschwestern, Kurschatten und -schättinnen werden zur letzten Gelegenheit – für einen Flirt, einen Seitensprung. Hat eine Frau nach Jahrzehnten Ehe immer noch Geduld und Verständnis für Eskapaden? Vielleicht. Mit feiner Ironie lässt die Autorin ihre Protagonisten hochkomisch auf die Nase fallen und sieht zu, wie sie sich wieder hochrappeln. Das Leben muss weitergehen – irgendwie. Schließlich ist es keine Operette. Oder doch?