Von der Wasserkuppe, dem »Berg der Flieger«, schaut man auf das raue Land der offenen Fernen, das während der deutschen Teilung immer am Rande lag. Das ist einer der Gründe, weshalb die Natur des Biosphärenreservats noch weitgehend intakt ist. Bodenständig sind die Einwohner dieses Landstrichs, der geprägt ist von Tälern, Wäldern und Mooren. Einen Kontrast dazu bilden Residenzstädte sowie Kurbäder. Kulinarische Innovationen und kuriose Museen machen die Rhön zum Erlebnisgebirge.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.03.2022Offene Ferne
Es gibt Destinationen, denen die Teilung Deutschlands auch Vorteile verschafft hat, die Rhön etwa. Die Randlage beiderseits des Eisernen Vorhangs hatte dafür gesorgt, dass sich weder Investor noch Verkehrsminister für die strukturschwache Region interessierten. Die Folgen: ein beispiellos intaktes Landschaftsbild, die Auszeichnung als UNESCO-Biosphärenreservat und eine stetig wachsende Zahl von Gästen, die sich in einer wahrhaft bäuerlichen Umgebung erholen wollen. Rüdiger Edelmann hat sich in dieses "Land der offenen Fernen" verliebt und einen kundigen Reiseführer geschrieben. Eingeteilt ist er in sieben Kapitel: "Natürlich", "Aktiv", "Historisch", "Lecker", "Deutsch-Deutsch", "Spannend" und "Entspannend", womit nun wirklich alle touristischen Interessen bedient und befriedigt werden - solange man nicht alles ganz genau wissen will jedenfalls. Edelmann spricht als informierter Gast, nicht als Geologe, Botaniker, Historiker oder sonstiger Experte. In kurzen bis sehr kurzen Beiträgen (und ohne jede Gewichtung) greift er jeweils einen Aspekt heraus, der mehr oder weniger lose mit einem Ort verbunden ist. Das erspart es dem Leser, sich auf langatmige Ausführungen zu diesem oder jenem Thema einzulassen. Andererseits zwingt ihn das Fehlen einer zusammenhängenden Betrachtung zum Lesen des ganzen Buchs. Was man in Kauf nimmt. Denn besonders umfangreich ist es nicht, dafür allemal kurzweilig. fitz
"Lieblingsplätze - Rhön" von Rüdiger Edelmann. Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2021. 192 Seiten, 88 Abbildungen. Broschiert, 17 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Es gibt Destinationen, denen die Teilung Deutschlands auch Vorteile verschafft hat, die Rhön etwa. Die Randlage beiderseits des Eisernen Vorhangs hatte dafür gesorgt, dass sich weder Investor noch Verkehrsminister für die strukturschwache Region interessierten. Die Folgen: ein beispiellos intaktes Landschaftsbild, die Auszeichnung als UNESCO-Biosphärenreservat und eine stetig wachsende Zahl von Gästen, die sich in einer wahrhaft bäuerlichen Umgebung erholen wollen. Rüdiger Edelmann hat sich in dieses "Land der offenen Fernen" verliebt und einen kundigen Reiseführer geschrieben. Eingeteilt ist er in sieben Kapitel: "Natürlich", "Aktiv", "Historisch", "Lecker", "Deutsch-Deutsch", "Spannend" und "Entspannend", womit nun wirklich alle touristischen Interessen bedient und befriedigt werden - solange man nicht alles ganz genau wissen will jedenfalls. Edelmann spricht als informierter Gast, nicht als Geologe, Botaniker, Historiker oder sonstiger Experte. In kurzen bis sehr kurzen Beiträgen (und ohne jede Gewichtung) greift er jeweils einen Aspekt heraus, der mehr oder weniger lose mit einem Ort verbunden ist. Das erspart es dem Leser, sich auf langatmige Ausführungen zu diesem oder jenem Thema einzulassen. Andererseits zwingt ihn das Fehlen einer zusammenhängenden Betrachtung zum Lesen des ganzen Buchs. Was man in Kauf nimmt. Denn besonders umfangreich ist es nicht, dafür allemal kurzweilig. fitz
"Lieblingsplätze - Rhön" von Rüdiger Edelmann. Gmeiner-Verlag, Meßkirch 2021. 192 Seiten, 88 Abbildungen. Broschiert, 17 Euro.
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