"Mascha konnte Chemjos Abwesenheit nicht überleben. Sie waren einfach eine Einheit, nicht Mann und Frau, nicht Bruder und Schwester, von all dem waren sie auch etwas , aber das Unsagbare und Einmalige war das tiefe und nie unterbrochene Einverständnis in jedem Blick und jedem Augenblick." Mit diesen Worten beschrieb Suse Weltsch, die älteste und engste Freundin der Dichterin, die Liebe zwischen Mascha Kaléko und ihrem zweiten Ehemann, dem Komponisten Chemjo Vinaver. Ihre zahlreichen Europareisen dokumentierte die Schriftstellerin in ihren Briefen fast akribisch für ihren Mann. Dabei geht es nicht nur um große Gefühle. Banalitäten des Alltags sind ebenso wichtig wie die Auseinandersetzung mit der alten Heimat, aber auch das "Heimweh nach den Temps perdus". Mascha Kalékos Melancholie und ihr Witz, die man aus den Gedichten kennt, treffen auch in dieser Textform mitten ins Herz.