Lieder der Macht werden in der hier behandelten indigen-christlichen Religionsgemeinschaft des zambischen Gwembe-Tals nicht nur gesungen, um den Heiligen Geist herbeizurufen und bösartige Geistwesen zu exorzieren. Vielmehr wird während ihrer Performance auch bestimmt, welchem Gemeindemitglied eine spirituelle Befähigung und somit eine charismatische Autorität zugestanden wird. Die vorliegende Untersuchung konzeptualisiert dieses Charisma konsequent als Resultat einer interaktiven Aushandlung und nimmt eine detaillierte Analyse der sich dabei einstellenden Prozesse vor. Sie wendet sich mit dieser Perspektive einem bislang weitgehend vernachlässigten Themenkomplex zu.