In der Reformationszeit wurde nicht nur über biblische Texte gepredigt, sondern auch über Stücke des lutherischen Katechismus, vor allem aber über die neu entstandenen gottesdienstlichen Lieder. Da die Reformation auch eine Singbewegung war und einen Liederfrühling ausgelöst hat, war es notwendig, der Gemeinde Verständnishilfen bei den Liedern zu vermitteln.Cyriakus Spangenberg (1528-1604) kann als Begründer der reformatorischen Liedpredigt verstanden werden. ¿Denn es liegt viel daran, dass einer wisse, was und warum er singe¿, schreibt er. Deshalb legte er seiner Gemeinde in gottesdienstlichen Predigten die wichtigsten Kernlieder aus. Diese ließ er in seiner ¿Cithara Lutheri¿ 1569/70 in Druck gehen. Insgesamt 87 Predigten über 39 Lieder hat er in ihnen gesammelt. Werner Horn, der Autor dieses Buches, hat in den letzten Jahrzehnten in verschiedenen Gemeinden Österreichs, vorwiegend in Wien und Klagenfurt, immer wieder Predigten über Lieder des Evangelischen Gesangbuchs gehalten. Viele dieser Lieder finden sich auch in anderen Gesangbüchern, etwa dem methodistischen, dem altkatholischen und dem römischen-katholischen Gesangbuch ¿Gotteslob¿.
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