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Bhakti nennt man eine Vielzahl religiöser Bewegungen in Indien, die im Blick auf ihr Gottesbild und bestimmte Formen der poetischen Äußerung miteinander verbunden sind. Das Wort selbst benennt eine Haltung der hingebungsvollen Verehrung eines persönlichen Gottes. Diese wird oft im Grundmuster Herr/Diener oder Geliebter/Geliebte ausgestaltet und äußert sich in Gedichten und Liedern, die mit musikalischen und performativen Traditionen verknüpft sind. Die frühesten Zeugnisse solcher Traditionen der lyrischen Gottesverehrung finden sich in Südindien etwa ab dem 6. Jahrhundert, während später…mehr

Produktbeschreibung
Bhakti nennt man eine Vielzahl religiöser Bewegungen in Indien, die im Blick auf ihr Gottesbild und bestimmte Formen der poetischen Äußerung miteinander verbunden sind. Das Wort selbst benennt eine Haltung der hingebungsvollen Verehrung eines persönlichen Gottes. Diese wird oft im Grundmuster Herr/Diener oder Geliebter/Geliebte ausgestaltet und äußert sich in Gedichten und Liedern, die mit musikalischen und performativen Traditionen verknüpft sind. Die frühesten Zeugnisse solcher Traditionen der lyrischen Gottesverehrung finden sich in Südindien etwa ab dem 6. Jahrhundert, während später ähnliche Phänomene auf dem gesamten Subkontinent zu beobachten und bis heute ein grundlegendes Element indischer Religiosität geblieben sind. Aus der umfangreichen Literatur, die vor dem Ende des ersten Jahrtausends entstanden ist, liegt hier eine Auswahl vor, die sich auf die Vorläufer und die frühe tamilische Tradition mit ihrem sivaitischen und visnuitischen Strang konzentriert. Bhakti bezeichnet im Hinduismus die emotionale Hinwendung zu einem personalen Gott in bilderreicher, symbolträchtiger Poesie.
Autorenporträt
Eva Wilden forscht an der École française d'Extrême-Orient in Pondicherry/Indien und leitet seit ihrer Habilitation ein internationales Projekt zur Digitalisierung klassisch-tamilischer Manuskripte und der kritischen Edition und Übersetzung des Cankam-Korpus.