Am Anfang war Lilith, Adams erste Frau. Nach dem Heiligen Buch der Kabbala war sie gar die "weibliche Seite Gottes". Geheimnisvoll, verführerisch, unheildrohend. Ein geflügeltes Wesen von feurig-provokativem Temperament. Eine Göttin? Eine Dämonin? Oder einfach eine Frau, die sich nichts gefallen ließ? Geistbegabt, hochfliegend, zu groß für den dumpfen Erdenkloß mit Namen Adam? Über Jahrtausende geisterte sie als Irrlicht vor allem durch Männerphantasien, heute wird sie von Frauen entdeckt.
Eine Göttin? Eine Dämonin? Oder einfach eine Frau, die sich nichts gefallen ließ? Geistbegabt, hochfliegend, zu groß für Adam? Die Theologin Zingsem verfolgt Liliths Spuren durch die Kulturen und legt hier umfassende und sinnfällige Interpretationen vor. 3satText
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Wer eigentlich war Lilith? Andreas Puff-Trojan zufolge verliert die Autorin diese Frage irgendwann aus dem Blick. Vielleicht tut sie dies in dem Moment, da sie sich auf die verschiedensten Schöpfungsmythen (der Rezensent nennt hier u.a. die indische Spielart und diejenige der Navajo-Indianer) einlässt, um zu zeigen, dass das abendländische Denkmodell ein Irrweg gewesen ist. Vielleicht aber geschieht es auch schon viel früher. Dann etwa, wenn es noch darum geht, Liliths Stellung in der sumerischen Schöpfungsgeschichte zu beschreiben. Bereits hier jedenfalls dämmert es dem Rezensenten, "dass Lilith alles andere als eine Hauptrolle in diesem Mythos spielt". Seine Frage an die Verfasserin scheint mithin berechtigt: "Wozu also der Aufwand?"
© Perlentaucher Medien GmbH
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