Mit ihren Berichten über die Zeit von 1945 bis 1968 erinnern Sozialisten und Kommunisten aus Frankfurt a.M. an weitgehend verdrängte Kapitel aus der Geschichte ihrer Stadt. Es geht um den Kampf für einen demokratischen Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg, um die Aktionseinheit von Sozialdemokraten und Kommunisten und die Ausarbeitung der Hessischen Landesverfassung oder um den kulturellen Aufbruch, die Jugendarbeit bei der FDJ, den Falken, den Gewerkschaften und den Naturfreunden. Der Brecht-Boykott wird ebenso geschildert wie das Verbot der KPD mit seinen Folgen für die gesamte Linke oder die Auseinandersetzung in der SPD um Westintegration, Natobeitritt und Godesberger Programm. Beschrieben werden die Bewegungen gegen die Wiederbewaffnung, gegen neue wie alte Nazis, gegen die Notstandsgesetze und gegen die Kriege in Algerien und Vietnam. Und es ist die Rede von den Diskussionen und Kontroversen um die Gründung einer linkssozialistischen Partei und um die Legalisierung der Kommunisten gegen Ende der sechziger Jahre. Die befragten Zeitzeugen gehören verschiedenen Generationen an. Ihre Lebensgeschichten ergänzen das Porträt Frankfurts im Kalten Krieg um einen wesentlichen Aspekt, der auch über diese Stadt hinaus exemplarisch ist und gemeinhin trotzdem gerne ausgelassen wird.