Zwischen 1967 und 1969 entwickelte sich ein fast die ganzen Studentenbewegung umfassender Anti-Israel-Konsens, der erkennbare antisemitische Züge trug und sich nicht auf den Staat Israel und die dort lebenden Juden beschränkte, sondern sich häufig gegen die gesamte Judenheit richtete. Diese Entwicklung zum Antizionismus soll anhand der Zeitschifft "konkret" untersucht werden. Sie war ein linksgerichtetes Blatt, die als wichtiges Organ der Studentenbewegung fungierte und außerdem die journalistische Heimat der Ulrike Meinhof war. Die Untersuchung behandelt den Einstellungswandel zum Staat Israel und zu den Juden in der Berichterstattung der Zeitschrift innerhalb des untersuchten Zeitraums (vom Eichmann-Prozess bis zum Olympia-Attentat) und versucht die Frage zu beantworten, inwiefern bei den in der Zeitschrift abgedruckten antizionistischen Ausführungen antijüdische Vorurteile und sekundärantisemitische Komponenten zu erkennen sind. Die Studie wirft außerdem interessante Fragen auf zur Unterwanderung der 1968er Bewegung durch die DDR und zum Zusammenhang zwischen die durch die SED initiierte Antispringer-Kampagne und der Einzug des Antizionismus in der Studentenbewegung.
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