Leonhard Franks Biographie ist voller Höhen und Tiefen, auf die Entfaltung schöpferischer Produktivität folgen Phasen des Scheiterns und Misslingens. Ob in der Münchner Kunstboheme oder der Weltstadt Berlin, ob in Zürich als Zuflucht des verfolgten Pazifisten oder in Hollywood als letztem Ort des Ausgebürgerten, immer strebt Leonhard Frank alias Michael Vierkant nach künstlerischem Selbstausdruck und politischem Engagement, ersehnt Liebe und Erfolg, erleidet Niederlagen und Zurückweisungen. Der Roman vermittelt ein anschauliches Bild vom Denken und Empfinden des Autors wie von den Antrieben…mehr
Leonhard Franks Biographie ist voller Höhen und Tiefen, auf die Entfaltung schöpferischer Produktivität folgen Phasen des Scheiterns und Misslingens. Ob in der Münchner Kunstboheme oder der Weltstadt Berlin, ob in Zürich als Zuflucht des verfolgten Pazifisten oder in Hollywood als letztem Ort des Ausgebürgerten, immer strebt Leonhard Frank alias Michael Vierkant nach künstlerischem Selbstausdruck und politischem Engagement, ersehnt Liebe und Erfolg, erleidet Niederlagen und Zurückweisungen. Der Roman vermittelt ein anschauliches Bild vom Denken und Empfinden des Autors wie von den Antrieben seines literarischen Schaffens. Leonhard Frank (1882 - 1961), der bedeutende deutsche Erzähler und Romancier, hat mit der romanhaften Autobiographie "Links wo das Herz ist" die Geschichte seines abenteuerlichen Lebens vor dem Hintergrund der alles verändernden Zeitereignisse geschrieben. In einer meisterhaften Mischung aus Pointiertheit und Überschwang gestaltet er die Schicksale seines Doubles Michael Vierkant. Dieser Lebensbericht gehört zu den bleibenden literarischen Selbstzeugnissen und ist eines der großen Bekenntnisbücher des Jahrhunderts.
Leonhard Frank, 4. 9. 1882 Würzburg - 18. 8. 1961 München. Das Kind eines Schreiners ging nach Volksschule und Schlosserlehre mit Hilfe eines Stipendiums 1905 nach München, um Malerei zu studieren. 1910 zog er nach Berlin und begann zu schreiben. Als entschiedener Pazifist floh er 1915 in die Schweiz; nach dem Krieg kehrte er nach Berlin zurück. 1933 emigrierte er wieder und hielt sich zunächst in Zürich und Paris auf. Nach der Flucht aus einem Internierungslager gelangte er 1940 über Lissabon in die USA. Bis 1945 schrieb er Drehbücher für Warner Brothers in Hollywood, danach lebte er in New York, seit 1950 wieder in Deutschland (Würzburg, München) als freier Schriftsteller. Der Empfang in Würzburg war nach F.s Abrechnung mit den überlebenden Nazis in dem Roman 'Die Jünger Jesu' nicht gut. Wichtiges Thema seines z. T. autobiographisch geprägten literarischen Werkes ist seit dem ersten Roman 'Die Räuberbande' die Bindung an Würzburg, einerseits die Erinnerung an die schlimmen Erlebnisse der Kindheit in Schule, Elternhaus und Lehrzeit, andererseits die nostalgische Sehnsucht nach der Heimatstadt.
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