Was ist eigentlich heute noch links?
Noch immer steht in unserem Land "links" für "gerecht", "ökologisch", "sozial". Jeder will es sein, doch wer ist es wirklich? Rainer Hank schaut zurück auf die eigene "linke" Geschichte und die seiner Generation und konfrontiert diese mit dem Stillstand der Gegenwart. Damit leistet er die überfällige Inventur einer großen, wirkungsmächtigen politischen Idee.
Noch immer steht in unserem Land "links" für "gerecht", "ökologisch", "sozial". Jeder will es sein, doch wer ist es wirklich? Rainer Hank schaut zurück auf die eigene "linke" Geschichte und die seiner Generation und konfrontiert diese mit dem Stillstand der Gegenwart. Damit leistet er die überfällige Inventur einer großen, wirkungsmächtigen politischen Idee.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.03.2015Wer mit 20 nicht links ist hat kein Herz, wer es mit 40 immer noch ist, hat keinen Verstand. Gilt dieser alte Spruch heute immer noch? "Links" steht in unserem Land für gerecht, ökologisch, sozial. Jeder will es sein, doch wer ist es wirklich? Rainer Hank, Leiter des Wirtschaftsressorts der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, schaut zurück auf die eigene "linke" Geschichte und die seiner Generation und konfrontiert diese mit unserer Gegenwart. Die einen haben sich in der alten Gesinnung eingerichtet, die anderen kaschieren ihre Haltungslosigkeit als ideologiefreien Pragmatismus. Hank plädiert dafür, Weltanschauungen ernst zu nehmen. Und er wirbt dafür, dass der "wahre" Linke heute ein Liberaler sein muss. Denn der Liberalismus vermag, besser als linkes Denken, wirtschaftliche Macht in Frage zu stellen.
F.A.Z.
Rainer Hank: Links, wo das Herz schlägt. Inventur einer politischen Idee. Knaus Verlag. München 2015. 19,99 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Rainer Hank: Links, wo das Herz schlägt. Inventur einer politischen Idee. Knaus Verlag. München 2015. 19,99 Euro
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rainer Hank, der Wirtschaftschef der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", hat ein mutiges Buch geschrieben, findet Rezensent Konstantin Richter. Mutig nicht unbedingt, weil Bekenntnisse zum Neo-Liberalismus in Deutschland momentan nicht en vogue sind, sondern weil Hank sich etwas traut, was seinem politischen Lager eher fremd ist, erklärt der Rezensent: er argumentiert emotional. In gewisser Weise ist sein Buch "Links, wo das Herz schlägt, so etwas wie "die Éducation sentimentale des neoliberalen Ich", so Richter, nur das dieses Herz sich für abstrakte Zusammenhänge anstatt Einzelschicksale erwärmen muss. Vielerorts, etwa bei Fragen zu gerechter Wohlstandsverteilung oder dem Wachstumsparadigma, ließen sich leicht linke Einwände formulieren, vermutet der Rezensent, aber schon die unübliche Argumentationsebene Hanks macht dieses Buch lesenswert, findet Richter.
© Perlentaucher Medien GmbH
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""Links, wo das Herz schlägt" ist ein mutiges Buch." Die Welt/Literarische Welt, Konstantin Richter