Nach Band 1 „Linkslesestärke oder die Sache mit den Borten und Wuchstaben“ folgt nun eine neue Geschichte mit Mira und ihren Freunden „Linkslesemut oder Die Sache mit dem Versiebtlein“. Autorin Anja Janotta nimmt sich in ihrer Kinderbuchreihe dem Thema „Rechtschreibschwäche“ auf humorvolle Weise an.
Liebesgeschichten nerven Mira. Ausgerechnet ihre beste Freundin Svenja ist in einen Typen…mehrNach Band 1 „Linkslesestärke oder die Sache mit den Borten und Wuchstaben“ folgt nun eine neue Geschichte mit Mira und ihren Freunden „Linkslesemut oder Die Sache mit dem Versiebtlein“. Autorin Anja Janotta nimmt sich in ihrer Kinderbuchreihe dem Thema „Rechtschreibschwäche“ auf humorvolle Weise an.
Liebesgeschichten nerven Mira. Ausgerechnet ihre beste Freundin Svenja ist in einen Typen verknallt, den Mira eigentlich nicht ausstehen kann. Svenjas Flamme Maurice nennt Mira nur den Maulaufreißer. Auch Felix benimmt sich plötzlich merkwürdig. Sind denn alle verrückt geworden? Und dann ist da ja auch noch Miras Rechtschreibschwäche oder besser gesagt Linkslesestärke. Ihre Mutter schleppt sie zu einem Psychologen.
Die Kapitelüberschriften machen den Humor des Kinderbuchs deutlich. Kapitel 1 „Dies ist kein Liebes-Rom-Mann“. Kann Mira wirklich dem Verliebtsein aus dem Weg gehen? Es lässt sich erahnen, dass sich das Blatt noch wendet. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive erzählt. Miras Schwächen und Stärken machen sie zu einer ungewöhnlichen Persönlichkeit. Ihre Wortkreationen wie Kater-Stroh-Fee, Happy Bürst-ey-Konzert, Mtasch-oh-Macker und Paar-zieh-Enten sind sehr unterhaltsam. Kann der Glaube an sich selbst Berge versetzen? Oder bringen tägliche Lernübungen Mira weiter? Klar, dass Mira einen anderen Weg findet, um ihrer Rechtschreibschwäche den Kampf anzusagen. Aber so einfach wird das nicht. Wäre ja auch schade, wenn es plötzlich keinen phantasiereichen Wortgebilde mehr gibt. Die Rechtschreibschwäche ist nicht Miras einziges Problem. Sie gerät ständig mit der strengen Schulrektorin aneinander und die Herzen ihrer Freunde spielen verrückt. Rechtschreibschwäche, Schulprobleme und die Liebe, das sind gleich drei stets aktuelle Themen mit viel Potential. Es macht Spaß zu zusehen, wie sich Mira einfallsreich durchs Leben schlägt. Manchmal gehen Miras Ideen auch nach hinten los. Ärger ist vorprogrammiert. In „Linkslesemut oder die Sache mit dem Versiebtlein“ geht es auch um Familie und Freundschaft. Nach der schlimmen Mobbingphase hat Mira jetzt gleich mehrere Freunde, die ihr zur Seite stehen. Die Nebenfiguren wie Felix, Svenja und Shirin bleiben ein bisschen blass. Hervorstechen ein Psycho-Locke, der Herausforderungen meistert und Miras resolute und stets gut gelaunte Oma. Stefanie Jeschkes Illustrationen untermalen den Humor, Miras leicht überdrehte Einfälle und das Liebenswerte der Geschichte. Es stört nicht, dass im Innenteil nicht auf Farbe sondern auf Schwarz-Weiß-Zeichnungen gesetzt wurde. Im Gegenteil, zusammen mit den witzigen Wortkombinations-Bildern unter den Kapitelüberschriften beeindruckt die Gestaltung. Miras kreative Wortgebilde fallen durch eine andere Schrift ins Auge. Sehr gelungen. „Linkslesemut oder die Sache mit dem Versiebtlein“ spricht aufgrund der weiblichen Hauptfigur und ihrer eigenwilligen Art eher Mädchen an, kann aber auch Jungs mit Rechtschreibschwäche Mut machen. Das Lesealter wird mit ab 9 Jahren angegeben. Achtjährige könnten auch schon Spaß an der Kinderbuchreihe haben.
Das Cover mit der kunterbunten Titelschrift und dem ungewöhnlichen Wort „Linkslesemut“ zieht alle Blicke auf sich. Das liegt auch an der Hauptperson Mira in ihrem ganz eigenen Look. Illustration und Aufteilung, samt Farben und Details, fügen sich zu einem stimmigen Bild zusammen. Viel verrät das Cover nicht, nur das es unterhaltsam zugehen wird. Band 2 macht Lust auf mehr Mira-Abenteuer. Der etwas zu kurz geratene Schluss darf dann gerne ausgebügelt werden.