(Please scroll down for English version) Die Fotografien in ICH DENKE AUCH FAMILIENBILDER beschäftigen sich auf verschiedenen Ebenen mit einer der ursprünglichsten Aufgaben der Fotografie, dem Einfangen und Festhalten von Erinnerungen. Familienbilder sind Fotografien, die helfen sich zu erinnern, ja zum Teil erinnerungsstiftend wirken. Es können auch die eigenen Bilder sein, die nur in unserem Kopf oder auch durch Erzählungen und eigene Vorstellungskraft entstehen. Linn Schröder verbindet diese beiden Gedanken auf poetische Weise und erschafft Bildwelten, die in ihrer surrealen, märchenhaften zum Teil auch inszenierten Bildsprache von Verwunderung, Ungewissheit vielleicht auch Unbehagen erzählen. Sie reiste mit ihren Zwillingstöchtern nach Polen, und folgt den durch Erzählungen überlieferten Spuren der Flucht ihrer Schwiegermutter im Zweiten Weltkrieg, die damals ein junges Mädchen war. So entsteht eine Verbindung aus drei Generationen, der Großmutter, der Mutter und den Töchtern. Sie portraitiert eine befreundete Familie mit Zwillingen im wie-derkehrenden Rhythmus und den Nachbarsjungen, der ihr immer wieder begegnet. Häufig arbeitet Linn Schröder in Schwarzweiß, wodurch die Bilder universelle Gültigkeit erreichen. Nur scheinbar identische Naturaufnahmen, die den Erzählfluss unterbrechen, verstärken diese Zeitlosigkeit. Dabei weist Linn Schröders Arbeit weit über das persönliche Er-leben hinaus. Es entstehen assoziative Bilder, die uns etwas über unser Menschsein erzählen. In diesem Künstlerbuch erhalten diese Gedankenwelten eine mysteriös-traumhafte und grandios poetische Bühne. Linn Schröder, geboren 1977, ist seit 2004 Mitglied von Ostkreuz-Agentur der Fotografen und seit 2016 Professorin für Fotografie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.The photographs in ICH DENKE AUCH FAMILIENBILDER (I Think Family Pictures Too) deal on various levels with one of the most basic tasks of photography, which is to capture and record memories. Family pictures are photographs that help us remember and often even create memories. They can be images of our own, which only arise in our heads or through sto-ries and our own imagination. Linn Schröder combines these two thoughts in a poetic way and creates pictorial worlds that in their surreal, magical, and often staged imagery tell of astonishment, uncertainty, and perhaps even unease. Schröder traveled to Poland with her twin daughters and followed the footsteps of her mother-in-law, who had escaped to Germany as a young girl during World War II and passed down her experience in stories. This creates a connection between three generations: the grandmother, the mother and the daughters. She also photographed a befriended family with twins at regular intervals and the boy next door, whom she encounters again and again. Schröder often works in black and white, which gives the images an air of universal validity. Seemingly identical nature shots that repeatedly interrupt the narrative flow reinforce this timelessness. At the same time Linn Schröder's work points far beyond personal experience. Associative images emerge that tell stories in themselves and tell us something about our humanity. In this artist's book, these worlds of thought are given an intense, mysteriously dreamlike, and grandiose poetic stage. Linn Schröder, born in 1977, has been a member of Ostkreuz- Agentur der Fotografen since 2004 and a professor of photography at the University of Applied Sciences in Hamburg since 2016.
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