LIQUIDATOR heißt der brandneue, beliebte Energydrink für Sieger! Er schmeckt fantastisch, alle trinken ihn - er macht praktisch süchtig. Aber keine Sorge: Der Getränkekonzern hat die Zutaten schließlich an ein paar armen Kindern in Afrika getestet. Dass eines davon gerade an den Folgen stirbt, muss ja keiner wissen. Es DARF keiner wissen! Und als Vicky, Katkat, Ben und ein paar andere bei ihrem Schulpraktikum zufällig auf diese furchtbare Wahrheit stoßen, ist der Konzern fest entschlossen, auch sie aus dem Weg zu schaffen. Doch Vicky und ihre Freunde besitzen mehr Siegerqualitäten, als LIQUIDATOR verspricht.
Der neue Thriller des preisgekrönten Autors von «Trash».
Der neue Thriller des preisgekrönten Autors von «Trash».
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Gut erzählt, aber nicht sehr glaubwürdig, urteilt der 16-jährige Rezensent Matthias Schmid. Es gibt ein bisschen viele Zufälle, bis die Protagonisten, eine Freundesgruppe um eine 13-Jährige, die Weltöffentlichkeit über die Schädlichkeit des Energy-Drinks eines Großkonzerns aufklären können. Auch nicht übersetzte englische Wörter wie "groggy" haben Schmid gestört. Andererseits billigt er dem Buch doch eine gewisse politische Relevanz zu.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 16.09.2016Die Liquidator-Formel
Ein Energy-Drink soll auf den Markt gepusht werden. Zu den Nebenwirkungen lese man den neuen Roman von Andy Mulligan
Der britische Autor Andy Mulligan beginnt seinen Roman Liquidator mit einem spannenden Setting: Ein internationaler Großkonzern will seinem neuen Energydrink endgültig zum weltweiten Durchbruch verhelfen. Liquidator, der Drink für Sieger, soll mithilfe einer gigantischen Marketingaktion zur Nummer eins auf dem Weltmarkt gepuscht werden. Die eigens dafür inszenierte Londoner Live-Show „Africa is weeping!“mit dem weltberühmten Sänger Snowy ist seit Monaten ausverkauft, alles scheint reibungslos zu klappen. Der Weltstar soll mit Kindern aus aller Welt auftreten, dazwischen wird die Hochglanzwerbung des hippen Getränks laufen. Für den Konzern geht es um extrem viel Geld. Da passt die Nachricht über eine gravierende Panne bei den umfangreichen Tests nicht ins Konzept. Kinder aus Afrika hatten in der Entwicklungsphase des stark zuckerhaltigen Getränks an umfangreichen Versuchsreihen teilgenommen. Die Konzern-Entwickler setzten voll auf den süffig-süßen Geschmack der Brause – und verheimlichten nach außen, dass einige Inhaltsstoffe so gar nicht harmlos sind. Jamie Song, ein kleiner Junge mit Diabetes, bekam plötzlich Probleme mit seinen Nieren.
Hier kommt eine Gruppe von 13-Jährigen ins Spiel. Ihre Geschichte startet zunächst ganz harmlos. Vicky und ihre Freunde Ben und Edgar sollen ein dreitägiges Schulpraktikum in einem Unternehmen machen, das ist an ihrer Schule für die Altersstufe der 13-Jährigen seit Kurzem als Projekt vorgesehen. Jeder Schüler konnte seine Wünsche angeben. Vicky wollte eigentlich zu einer Zeitung. Sie kommt aber, wie üblich, zu spät zur Auswahlrunde und muss sich deshalb mit einem Platz in der Kantine einer großen Anwaltsfirma zufrieden geben, die wiederum die Liquidator-Kampagne betreut. Durch Zufall bekommt sie Zugang zu brisanten Daten über Jamie Song, das Kind aus Kenia, das zu diesem Zeitpunkt bereits in England ist und schwer krank. Sie erfährt, dass die Firma alles vertuschen möchte, um den Erfolg von Liquidator nicht zu gefährden.
Und jetzt beginnt ein Krimi. Vicky aktiviert ihre Freunde. Als Gruppe fühlen sie sich stark genug, um den Kampf gegen den Liquidator-Konzern aufzunehmen. Jeder setzt dabei seine Fähigkeiten ein, Ben als begnadeter Hacker, Edgar entschlüsselt die Zusammensetzung von Liquidator, gemeinsam wollen sie Jamie retten und den Weltkonzern in die Knie zwingen. Der wehrt sich natürlich mit aller Gewalt. Der rasante Showdown beim Stadionkonzert beginnt, hier laufen alle Fäden zusammen. Jeder Jugendliche wird gebraucht, als das Netzwerk der Kinder zurückschlägt. Es ist ein bisschen wie Ocean’s Eleven im Jugendformat, eine ganze Klasse spielt die Hauptrolle. Überhaupt erinnert vieles mit seinen harten, schnellen Schnitten an filmische Dramaturgien. Mulligans letzter, ausgezeichneter Roman Trash ist bereits verfilmt worden, Liquidator hat dazu ebenfalls das Potenzial. Die Montage aus einzelnen, kurzen Szenen, die jeweils aus Sicht eines Kindes geschildert sind, steuert in immer höherem Tempo auf den Showdown während des Stadionkonzerts zu. Für Jugendromane ist das eher ungewöhnlich, doch die an Clips erinnernden Schilderungen, treffend übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn, kommen sicher den Lese- und Sehgewohnheiten der Leser entgegen. Es ist ein außergewöhnliches Buch, das einen ganz eigenen Sog entwickelt – auch wenn nicht jedes Details realistisch wirkt. (ab 12 Jahre)
HUBERT FILSER
Andy Mulligan: Liquidator. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Rowohlt Taschenbuch 2016. 352 Seiten, 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein Energy-Drink soll auf den Markt gepusht werden. Zu den Nebenwirkungen lese man den neuen Roman von Andy Mulligan
Der britische Autor Andy Mulligan beginnt seinen Roman Liquidator mit einem spannenden Setting: Ein internationaler Großkonzern will seinem neuen Energydrink endgültig zum weltweiten Durchbruch verhelfen. Liquidator, der Drink für Sieger, soll mithilfe einer gigantischen Marketingaktion zur Nummer eins auf dem Weltmarkt gepuscht werden. Die eigens dafür inszenierte Londoner Live-Show „Africa is weeping!“mit dem weltberühmten Sänger Snowy ist seit Monaten ausverkauft, alles scheint reibungslos zu klappen. Der Weltstar soll mit Kindern aus aller Welt auftreten, dazwischen wird die Hochglanzwerbung des hippen Getränks laufen. Für den Konzern geht es um extrem viel Geld. Da passt die Nachricht über eine gravierende Panne bei den umfangreichen Tests nicht ins Konzept. Kinder aus Afrika hatten in der Entwicklungsphase des stark zuckerhaltigen Getränks an umfangreichen Versuchsreihen teilgenommen. Die Konzern-Entwickler setzten voll auf den süffig-süßen Geschmack der Brause – und verheimlichten nach außen, dass einige Inhaltsstoffe so gar nicht harmlos sind. Jamie Song, ein kleiner Junge mit Diabetes, bekam plötzlich Probleme mit seinen Nieren.
Hier kommt eine Gruppe von 13-Jährigen ins Spiel. Ihre Geschichte startet zunächst ganz harmlos. Vicky und ihre Freunde Ben und Edgar sollen ein dreitägiges Schulpraktikum in einem Unternehmen machen, das ist an ihrer Schule für die Altersstufe der 13-Jährigen seit Kurzem als Projekt vorgesehen. Jeder Schüler konnte seine Wünsche angeben. Vicky wollte eigentlich zu einer Zeitung. Sie kommt aber, wie üblich, zu spät zur Auswahlrunde und muss sich deshalb mit einem Platz in der Kantine einer großen Anwaltsfirma zufrieden geben, die wiederum die Liquidator-Kampagne betreut. Durch Zufall bekommt sie Zugang zu brisanten Daten über Jamie Song, das Kind aus Kenia, das zu diesem Zeitpunkt bereits in England ist und schwer krank. Sie erfährt, dass die Firma alles vertuschen möchte, um den Erfolg von Liquidator nicht zu gefährden.
Und jetzt beginnt ein Krimi. Vicky aktiviert ihre Freunde. Als Gruppe fühlen sie sich stark genug, um den Kampf gegen den Liquidator-Konzern aufzunehmen. Jeder setzt dabei seine Fähigkeiten ein, Ben als begnadeter Hacker, Edgar entschlüsselt die Zusammensetzung von Liquidator, gemeinsam wollen sie Jamie retten und den Weltkonzern in die Knie zwingen. Der wehrt sich natürlich mit aller Gewalt. Der rasante Showdown beim Stadionkonzert beginnt, hier laufen alle Fäden zusammen. Jeder Jugendliche wird gebraucht, als das Netzwerk der Kinder zurückschlägt. Es ist ein bisschen wie Ocean’s Eleven im Jugendformat, eine ganze Klasse spielt die Hauptrolle. Überhaupt erinnert vieles mit seinen harten, schnellen Schnitten an filmische Dramaturgien. Mulligans letzter, ausgezeichneter Roman Trash ist bereits verfilmt worden, Liquidator hat dazu ebenfalls das Potenzial. Die Montage aus einzelnen, kurzen Szenen, die jeweils aus Sicht eines Kindes geschildert sind, steuert in immer höherem Tempo auf den Showdown während des Stadionkonzerts zu. Für Jugendromane ist das eher ungewöhnlich, doch die an Clips erinnernden Schilderungen, treffend übersetzt von Uwe-Michael Gutzschhahn, kommen sicher den Lese- und Sehgewohnheiten der Leser entgegen. Es ist ein außergewöhnliches Buch, das einen ganz eigenen Sog entwickelt – auch wenn nicht jedes Details realistisch wirkt. (ab 12 Jahre)
HUBERT FILSER
Andy Mulligan: Liquidator. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Rowohlt Taschenbuch 2016. 352 Seiten, 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein brillantes Buch, das man nicht verpassen sollte. The Bookbag