Rund zwei Jahrzehnte hat der Fotograf André Poling die weltbekannte Straßenbahn in Lissabon sowie die Menschen dieser Metropole in Szene gesetzt. Aus diesem Fundus hat er einen außergewöhnlichen Bildband zusammengestellt, der Lissabons Tram ein wunderbares Denkmal setzt. Die eindrucksvollen Fotografien werden durch lebendige Texte aus der Feder der bekannten Schriftstellerin Sabine Weiß begleitet. Ein authentisches Gemeinschaftswerk, das nicht nur Straßenbahnfreunde begeistert, sondern auch Menschen, die sich bei einem Besuch in Portugals Hauptstadt in die Stadt, ihre Menschen und ihre Straßenbahn verliebt haben.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.05.2021Vorwärts in die Vergangenheit
"Eléctrico": Das ist ein Wort wie eine magische Formel, wie ein Schlüssel in eine fremde, ferne, weit zurückliegende Zeit, in der das Mobiliar der Straßenbahnen noch aus Holz zusammengeschraubt war und die Bahn auf ihrem Weg durch kopfsteingepflasterte Gassen in jeder Kurve quietschte und an den Haltestellen ein Schaffner oder der Fahrer die Fahrgäste mit einem munteren Ruf bat, die Türen zu schließen und sich gut festzuhalten. Doch in Lissabon ist "Eléctrico" bis heute Gegenwart, von den Einheimischen für ihre alltäglichen Erledigungen benutzt, von den Touristen ungläubig bestaunt. Denn wenn auch die Bahnen aus den späten Dreißigern ein wenig aufgearbeitet wurden, vor mittlerweile gut einem Vierteljahrhundert, verbreiten sie auch als "Remodelados" den Zauber von Nostalgie. André Poling und Sabine Weiß waren im Laufe von Jahren ungezählte Male mit diesen Bahnen unterwegs und widmen ihr Buch nicht nur dem technischen Aspekt, sondern beschreiben detailliert und hübsch erzählt die verschiedenen Linien von den drei Minuten kurzen Fahrten die steilen Berge hinauf bis zu den Ausflügen hinaus nach Belém zum Denkmal für Heinrich den Seefahrer - und geben Ratschläge, wo es sich rentiert, auszusteigen auf einen Kaffee oder einen Bummel durch die Stadtteile. So entsteht zugleich ein kunterbuntes Porträt Lissabons. F.L.
"Lissabon und seine Tram" von André Poling (Fotografien) und Sabine Weiß (Text). Transpress Verlag im Hause Pietsch, Stuttgart 2021. 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 29,90 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Eléctrico": Das ist ein Wort wie eine magische Formel, wie ein Schlüssel in eine fremde, ferne, weit zurückliegende Zeit, in der das Mobiliar der Straßenbahnen noch aus Holz zusammengeschraubt war und die Bahn auf ihrem Weg durch kopfsteingepflasterte Gassen in jeder Kurve quietschte und an den Haltestellen ein Schaffner oder der Fahrer die Fahrgäste mit einem munteren Ruf bat, die Türen zu schließen und sich gut festzuhalten. Doch in Lissabon ist "Eléctrico" bis heute Gegenwart, von den Einheimischen für ihre alltäglichen Erledigungen benutzt, von den Touristen ungläubig bestaunt. Denn wenn auch die Bahnen aus den späten Dreißigern ein wenig aufgearbeitet wurden, vor mittlerweile gut einem Vierteljahrhundert, verbreiten sie auch als "Remodelados" den Zauber von Nostalgie. André Poling und Sabine Weiß waren im Laufe von Jahren ungezählte Male mit diesen Bahnen unterwegs und widmen ihr Buch nicht nur dem technischen Aspekt, sondern beschreiben detailliert und hübsch erzählt die verschiedenen Linien von den drei Minuten kurzen Fahrten die steilen Berge hinauf bis zu den Ausflügen hinaus nach Belém zum Denkmal für Heinrich den Seefahrer - und geben Ratschläge, wo es sich rentiert, auszusteigen auf einen Kaffee oder einen Bummel durch die Stadtteile. So entsteht zugleich ein kunterbuntes Porträt Lissabons. F.L.
"Lissabon und seine Tram" von André Poling (Fotografien) und Sabine Weiß (Text). Transpress Verlag im Hause Pietsch, Stuttgart 2021. 192 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Gebunden, 29,90 Euro.
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