Kultureller Wandel ist allgegenwärtig und an Veränderungen auf anderen Ebenen einer Gesellschaft ablesbar. Die subjektive Wahrnehmung Kulturellen Wandels variiert jedoch stark: Gerade die Metaerzählungen über die Postmoderne stellen integrationskräftige Stimmungsbarometer eines gefühlten Wandels dar. Besonders M. Houellebecq und E. Jelinek treffen mit ihren Texten immer wieder den Nerv. Ist dies ein singuläres Phänomen oder ist Literatur zum Frühwarnsystem der zunehmend komplexen Gesellschaft geworden? Der Autor geht der Frage nach, ob Veränderungen des Literatursystems als Reaktion auf Transformationen der Gesellschaft gedeutet werden können. Ziel ist es, die Interaktion von Sozialsystem und Literatursystem vor dem Hintergrund Kulturellen Wandels theoretisch zu beschreiben, sowie zu konkretisieren, woran sich Anzeichen dieses Wandels in der Literatur festmachen lassen: An zwei paradigmatischen Texten - Jelineks Lust und Houellebecqs Möglichkeit einer Insel - wird Kultureller Wandel schließlich als Rahmen und Thema analysiert. Dieser Band leistet damit einen fundierten Beitrag zum Verständnis der analysierten Texte und des Phänomens Kultureller Wandel als solches.