Gertrud von le Fort (1876-1971) gehört zu den prägnantesten Vertretern der deutschsprachigen christlichen Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt dieser Untersuchung steht das Motiv der inneren Wandlung im Werk der Dichterin, fokussiert auf die Bereiche Geschichte, Konversion, Bibel und Liebe. Die Studie zeigt die dichterische Entwicklung le Forts von der religiösen preußischen Patriotin zur engagierten Verfechterin eines bewusst gelebten Christentums auf, wobei auch das bisher kaum beachtete Frühwerk der Autorin Berücksichtigung findet. Zur Betrachtung der Wandlung der Lebenskonzepte und der Metamorphosen der Stoffe in ihrem Werk wird ihr Nachlass textologisch erschlossen und exemplarisch analysiert, um so Grundlagen für ein neues, auf umfassender Textkenntnis gestütztes Verständnis ihrer Werkentwicklung zu gewinnen.