Die Untersuchung befasst sich mit literarischen Gestaltungen der Einwanderung nach Nordamerika durch vier in Europa geborene amerikanische bzw. kanadische Autoren, deren Romane sich durch einen unterschiedlich ausgeprägten literarischen Anspruch von der schemahaften Stereotypisierung des Sujets abheben und den Kulturkonflikt zwischen Alter und Neuer Welt in zentraler und komplexer Weise thematisieren. Frederick Philip Grove stellt in A Search for America (1927) den Gegensatz zwischen Alter und Neuer Welt durch Kontrastierung geographischer Handlungsräume und ihrer ideengehaltlichen Entsprechungen dar. Abraham Cahan verwendet in The Rise of David Levinsky (1917) eine ironische persona. Ole Edvart Rölvaag gestaltet in Giants in the Earth (1927) die Einwandererthematik figural als Gegensatz zwischen dem vorwärtsdrängenden Pionier und der nach Europa blickenden Pioniersfrau. Henry Roths Call it Sleep (1934) arbeitet mit komplexer bildlicher Verdichtung und mimetischer Wiedergabe der Einwanderersprache. Die Synopse ergibt eine Typologie des Einwandererromans zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
"Angesichts der stark angewachsenen Zahl der Arbeiten zur 'ethnic experience' mit vornehmlich thematischem Schwerpunkt, füllt Immels Band mit seiner Konzentration auf den Fiktionstyp Einwandererroman und seine formalen Kennzeichen eine Lücke. ... Insgesamt erschließt die sorgfältig und wohldokumentierte Studie ein bisher von der Forschung noch nicht genügend beachtetes Feld." (Walter Pache, Zeitschrift der Gesellschaft für Kanadastudien)