Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, einseitig bedruckt, Note: 1,7, Universität Rostock (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Namentheorie und Namenkunde, Sprache: Deutsch, Abstract: Eigennamen [EN] sind seit ältesten Zeiten mit allen Bereichen des menschlichen Lebens verbunden. Am Anfang jedes gesellschaftlichen Zusammenlebens und Gemeinwesens steht [ ] der Mensch als homo nominans [ ]. Indem der Mensch bestimmten Erscheinungen seiner Umwelt Namen gibt, eignet er sich diese gleichsam an.
Eigennamen (Onyme) sind allgegenwärtig. Sie haften sowohl Personen (Anthroponyme) als auch geographischen Gebilden (Toponyme) wie Ortsnamen an und geben Aufschluss über ihren Träger. Die Informationen dienen der Identifizierung und Individualisierung des Namenträgers. Seit der Antike beschäftigen sich Geisteswissenschaftler mit dem Phänomen der Eigennamen, doch erst Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Namenforschung, genanntOnomastik, zu einer Spezialdisziplin der Linguistik. Die Onomastik befasst sich überwiegend mit der Klassifikation und der Funktion von Namen. Zu ihren Aufgabenfeldern gehören neben der Klärung rein sprachwissenschaftlicher, historischer und geographischer Probleme auch die Beantwortung soziologischer und psychologischer Fragestellungen . Durch die zunehmend differenzierende Betrachtung der Eigennamen haben sich verschiedene Zweige innerhalb der onomastischen Forschung etabliert . Darunter fallen unter anderem die Sozio-, Kontakt-, Psycho- aber auch die literarische Onomastik. Besonders in den letzten Jahrzehnten wuchs stetig das Interesse an Fragen künstlerischer Namengebung . Eigennamen in literarischen Werken wurden als wichtige Strukturelemente des Textes erkannt, die ihre Funktionen erst im komplexen Zusammenwirken von Autor, Text und Leser realisieren . Doch seitdem der Rezipient mit in die onomastische Analyse einbezogen wurde, ist die literarische Namenkunde oft dem Vorwurf der individuellen Spekulation ausgesetzt. Denn [d]as unterschiedliche Vorwissen und die Erwartungshaltungen der einzelnen Rezipienten [beeinflussen] unwillkürlich die individuelle Begegnung mit einem literarischen Werk und den darin enthaltenen Eigennamen . Um einer spekulativen Analyse zu entgehen, schlägt Ines Sobanski ein streng kontextbezogenes Vorgehen vor, das die Subjektivität des Rezipienten einschränkt. Bei einer umfassenden Untersuchung literarischer Namen müssen daher sprach- und literaturwissenschaftliche Aspekte ineinander übergreifen, da Namen und Text im wechselseitigen Verhältnis stehen und sie nur im Gesamtgefüge der Sprachzeichen des jeweiligen Werkes zu analysieren sind. ...
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Eigennamen (Onyme) sind allgegenwärtig. Sie haften sowohl Personen (Anthroponyme) als auch geographischen Gebilden (Toponyme) wie Ortsnamen an und geben Aufschluss über ihren Träger. Die Informationen dienen der Identifizierung und Individualisierung des Namenträgers. Seit der Antike beschäftigen sich Geisteswissenschaftler mit dem Phänomen der Eigennamen, doch erst Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Namenforschung, genanntOnomastik, zu einer Spezialdisziplin der Linguistik. Die Onomastik befasst sich überwiegend mit der Klassifikation und der Funktion von Namen. Zu ihren Aufgabenfeldern gehören neben der Klärung rein sprachwissenschaftlicher, historischer und geographischer Probleme auch die Beantwortung soziologischer und psychologischer Fragestellungen . Durch die zunehmend differenzierende Betrachtung der Eigennamen haben sich verschiedene Zweige innerhalb der onomastischen Forschung etabliert . Darunter fallen unter anderem die Sozio-, Kontakt-, Psycho- aber auch die literarische Onomastik. Besonders in den letzten Jahrzehnten wuchs stetig das Interesse an Fragen künstlerischer Namengebung . Eigennamen in literarischen Werken wurden als wichtige Strukturelemente des Textes erkannt, die ihre Funktionen erst im komplexen Zusammenwirken von Autor, Text und Leser realisieren . Doch seitdem der Rezipient mit in die onomastische Analyse einbezogen wurde, ist die literarische Namenkunde oft dem Vorwurf der individuellen Spekulation ausgesetzt. Denn [d]as unterschiedliche Vorwissen und die Erwartungshaltungen der einzelnen Rezipienten [beeinflussen] unwillkürlich die individuelle Begegnung mit einem literarischen Werk und den darin enthaltenen Eigennamen . Um einer spekulativen Analyse zu entgehen, schlägt Ines Sobanski ein streng kontextbezogenes Vorgehen vor, das die Subjektivität des Rezipienten einschränkt. Bei einer umfassenden Untersuchung literarischer Namen müssen daher sprach- und literaturwissenschaftliche Aspekte ineinander übergreifen, da Namen und Text im wechselseitigen Verhältnis stehen und sie nur im Gesamtgefüge der Sprachzeichen des jeweiligen Werkes zu analysieren sind. ...
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