Literaturland Irland die Heimat von James Joyce, Samuel Beckett, George Bernard Shaw, Oscar Wilde, Seamus Heaney, Maeve Binchy, Edna O Brien und vielen anderen.
Alphabetisch nach Orten gegliedert, von Achill Island bis Youghal, informiert der Literarische Führer Irland anschaulich über Lebens- und Reisestationen berühmter Autorinnen und Autoren und über die Schauplätze ihrer Werke.
Wußten Sie, daß James Joyce fast Opernsänger geworden wäre? Daß Bram Stoker und Oscar Wilde derselben jungen Dame den Hof machten? Oder daß ein kleines Wort 1907 in Dublin einen riesigen Theaterskandal verursachte?
Diese und andere skurrile Geschichten von der Grünen Insel erzählt der Band. Ein Anhang versammelt die wichtigsten Adressen.
Alphabetisch nach Orten gegliedert, von Achill Island bis Youghal, informiert der Literarische Führer Irland anschaulich über Lebens- und Reisestationen berühmter Autorinnen und Autoren und über die Schauplätze ihrer Werke.
Wußten Sie, daß James Joyce fast Opernsänger geworden wäre? Daß Bram Stoker und Oscar Wilde derselben jungen Dame den Hof machten? Oder daß ein kleines Wort 1907 in Dublin einen riesigen Theaterskandal verursachte?
Diese und andere skurrile Geschichten von der Grünen Insel erzählt der Band. Ein Anhang versammelt die wichtigsten Adressen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 27.06.2010NEUES REISEBUCH
Für die Tasche Bis man das Konzept des "Literarischen Führers Irland" verstanden hat, muten die Namen der irischen Schriftsteller etwas merkwürdig an: Sligo. Waterville. Dublin. So viele Literaten, die wie Städte heißen? Hermann Rasche und Harald Raykowski haben den Band nicht nach Schreibern, sondern nach Orten gegliedert, ganz im Sinne von Estyn Evans, Irlands erstem Professor für Geographie: "Ein Sprichwort besagt, man könne einen jungen Iren aus Irland entfernen, Irland aber niemals aus einem jungen Iren. Ich glaube, am Ende ist die Geographie wichtiger als die Personen."
Und so kann man das lexikonartige Buch nach Grafschaften und Städten durchforsten und lernt Lebens- und Reisestationen von bekannten und unbekannten Autoren kennen, von Klassikern oder Zeitgenossen, von irischen und internationalen. Denn schon von jeher suchten Dichter und Denker wie Ludwig Wittgenstein, Heinrich Böll oder Michel Houellebecq den Musenkuss in Irland. Und das, obwohl die grüne Insel laut irischer Mythologie nicht die Heimat der Nymphen, sondern der Leprechauns ist, eigenbrötlerischer und griesgrämiger Kobolde. Und es ist die Heimat der vier Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats, George Bernard Shaw, Samuel Beckett und Seamus Heaney, welche die englische Literatur ebenso bereichern wie Oscar Wilde, James Joyce oder Bram Stroker, der Autor von "Dracula".
Beim Schmökern stößt man auf Wissenswertes, Kleinkariertes, Nützliches und vermeintlich Überflüssiges: So erfährt man zum Beispiel, dass der gälische Dichter Ó Súilleabháin auf dem Friedhof von Ballylaneen begraben liegt oder dass James Joyce - dessen Vater nicht mit Geld umgehen konnte und in immer billigere Unterkünfte ziehen musste - in Dublin erst in 41 Brighton Square wohnte, dann in 23 Castlewood Avenue, gefolgt von 1 Martello Terrace . . . Aber auch hilfreiche Informationen wie literarische Spaziergänge, Summer Schools, Museen und Literaturfestivals listet der Band auf. Und wer den Großen nacheifern will und die Stätten ihrer Inspiration sucht, findet auch diese im Buch: wie zum Beispiel das Hotel "Parknasilla" im Südwesten Irlands, wo George Bernhard Shaw 1923 an seinem Drama "Saint Joan" feilte. Bei ihm hat es mit dem Nacheifern übrigens ganz gut geklappt: "Ich wünschte ein Shakespeare zu sein und wurde ein Shaw."
smho
Hermann Rasche und Harald Raykowski: "Literarischer Führer Irland". Insel Taschenbuch 2010, 190 Seiten, 14 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für die Tasche Bis man das Konzept des "Literarischen Führers Irland" verstanden hat, muten die Namen der irischen Schriftsteller etwas merkwürdig an: Sligo. Waterville. Dublin. So viele Literaten, die wie Städte heißen? Hermann Rasche und Harald Raykowski haben den Band nicht nach Schreibern, sondern nach Orten gegliedert, ganz im Sinne von Estyn Evans, Irlands erstem Professor für Geographie: "Ein Sprichwort besagt, man könne einen jungen Iren aus Irland entfernen, Irland aber niemals aus einem jungen Iren. Ich glaube, am Ende ist die Geographie wichtiger als die Personen."
Und so kann man das lexikonartige Buch nach Grafschaften und Städten durchforsten und lernt Lebens- und Reisestationen von bekannten und unbekannten Autoren kennen, von Klassikern oder Zeitgenossen, von irischen und internationalen. Denn schon von jeher suchten Dichter und Denker wie Ludwig Wittgenstein, Heinrich Böll oder Michel Houellebecq den Musenkuss in Irland. Und das, obwohl die grüne Insel laut irischer Mythologie nicht die Heimat der Nymphen, sondern der Leprechauns ist, eigenbrötlerischer und griesgrämiger Kobolde. Und es ist die Heimat der vier Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats, George Bernard Shaw, Samuel Beckett und Seamus Heaney, welche die englische Literatur ebenso bereichern wie Oscar Wilde, James Joyce oder Bram Stroker, der Autor von "Dracula".
Beim Schmökern stößt man auf Wissenswertes, Kleinkariertes, Nützliches und vermeintlich Überflüssiges: So erfährt man zum Beispiel, dass der gälische Dichter Ó Súilleabháin auf dem Friedhof von Ballylaneen begraben liegt oder dass James Joyce - dessen Vater nicht mit Geld umgehen konnte und in immer billigere Unterkünfte ziehen musste - in Dublin erst in 41 Brighton Square wohnte, dann in 23 Castlewood Avenue, gefolgt von 1 Martello Terrace . . . Aber auch hilfreiche Informationen wie literarische Spaziergänge, Summer Schools, Museen und Literaturfestivals listet der Band auf. Und wer den Großen nacheifern will und die Stätten ihrer Inspiration sucht, findet auch diese im Buch: wie zum Beispiel das Hotel "Parknasilla" im Südwesten Irlands, wo George Bernhard Shaw 1923 an seinem Drama "Saint Joan" feilte. Bei ihm hat es mit dem Nacheifern übrigens ganz gut geklappt: "Ich wünschte ein Shakespeare zu sein und wurde ein Shaw."
smho
Hermann Rasche und Harald Raykowski: "Literarischer Führer Irland". Insel Taschenbuch 2010, 190 Seiten, 14 Euro
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