Der Journalismus, der ein Textsystem ist, das Geschichten nach eigenen Regeln gestaltet und erzählt, hat Überschneidungen mit der Literatur, die im Wesentlichen die Kunst des Umgangs mit Worten ist. Neben Nachrichten kann man auch Reisetexte, die als "Texte über das persönliche Leben" klassifiziert werden, sowie Texte, die im Umfeld der Zeitung entstehen, wie Interviews, Kolumnen, Kritiken und Essays, dem Journalismus zuordnen. Das geht so weit, dass alle betreffenden Texte als "Bildungstexte" bezeichnet werden und geschrieben werden, um über ein Thema zu informieren, zum Nachdenken anzuregen, Gedanken zu verändern, etwas zu berichten. In Anbetracht der Schnittpunkte der Texte geht die Studie der Frage nach, ob das Genre des Reiseschreibens als eine Form des literarischen Journalismus bewertet werden kann. In diesem Zusammenhang werden Azra Erhats "Mavi Yolculuk" und Zeynep Orals "Katmandu'dan Meksika'ya" auf ihre literaturjournalistischen Merkmale hin analysiert.