Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Weberaufstand in Peterswaldau und Langenbilau im Juni 1844 hat einen literarischen und künstlerischen Widerhall gefunden wie kaum ein anderes Ereignis seiner Zeit. Wenn heute jedoch das Stichwort "Weberaufstand, 1844" fällt, so erfolgt bei den meisten Menschen eine Assoziation mit Heinrich Heine oder Gerhart Hauptmann. In dieser Arbeit soll die Verknüpfung von Literatur und Geschichte anhand ausgewählter Dichtung analysiert werden.Im ersten Teil der Arbeit wird der historische Hintergrund des Weberaufstandes erläutert, um das Verständnis der Lyrik zu ermöglichen. Der Hauptteil befasst sich zunächst mit der Analyse und der Interpretation des Gedichtes "Die schlesischen Weber" von Heinrich Heine. Im weiteren Verlauf erfolgen zwei Vergleiche des Weber-Gedichts von Heine mit weiteren Werken der Weberlyrik. Es geht in den Vergleichen zum einen um den formalen Aufbau und den Inhalt der Gedichte und zum anderen um die unterschiedliche Methodik der Autoren, die Leser über die Problematik zu informieren und zum Denken und Handeln anzuregen. Anschließend wird analysiert, inwiefern sich die Wirkungen der Gedichte voneinander unterscheiden. Die Auswahl der Gedichte begründet sich folgendermaßen: Das Gedicht "Der Leineweber" von Ludwig Pfau wurde gewählt, da hier eine eindeutige Analogie zu Heines Gedicht zu erkennen ist. Es werden dabei die Parallelen und Unterschiede herausgearbeitet und die Frage geklärt, weshalb Heines Gedicht eine stärkere Eindringlichkeit als das von Pfau erreicht hat. Die Wahl des Gedichtes "Ein neues Lied von den Webern" von Adolf Schults ist darauf zurückzuführen, dass Schults in diesem Gedicht einen komplett anderen Ansatz als Heine und die meisten anderen Autoren wählt, nämlich eine ironische sarkastische Darstellung der Problematik. Diese Methode, den Leser zu erreichen, macht das Gedicht und seine Wirkung sehr interessant. Anschließend werden mit Hilfe einiger Zitate und Stimmen zu Heines Gedicht die Reaktion und die Auswirkung des Gedichtes auf die Gesellschaft und die weitere politische Entwicklung erläutert. Im anschließenden Fazit wird die Frage behandelt, in welcher Form eine Verknüpfung und gegenseitige Beeinflussung von Literatur und Geschichte zu erkennen ist und auf welche Weise die Weberliteratur einen besseren Zugang zum Geschichtsverständnis liefert.
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