Die Autorin rekonstruiert die Grundlagen der Systemtheorie von Niklas Luhmann. Sie diskutiert damit die wichtigsten zeitgenössischen Theorieansätze der Soziologie, von dem auch die literaturwissenschaftliche Diskussion profitiert. Die Studie gibt einführend einen Überblick über die wichtigsten Grundlagen der Systemtheorie mithilfe präziser Begriffe wie Autopoiesis, Möglichkeit, Medium, Differenz, Form und Beobachtung wobei der Formenkalkül Spencer-Browns, Peter Fuchs' Theorie und Praxis, Dirk Baeckers Form u.a. wichtige Referenzen sind. Im Zentrum der Analyse steht das System Kunst und dessen Funktion in einer System/Umwelt-Wechselwirkung und darüber hinaus die Frage, ob aufgrund der systemtheoretischen Maximen der Unterscheidung und der Beobachtung Musils Konzept der Eigenschaftslosigkeit, die als eine komplizierte Reaktion des einzelnen Individuums auf die unübersichtlichen Mechanismen der Gesellschaft im 20. Jahrhundert verstanden wird, einerseits universal und andererseits differenzlogisch erfasst werden kann.