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Gottfried Benn ist einem breiteren Publikum vor allem als Lyriker bekannt. Dabei kann gerade seine frühe Prosa neben Texten Franz Kafkas, Carl Einsteins und Carl Sternheims als protoypisch gelten für jene Strömung des deutschen literarischen Expressionismus, die als "erkenntnistheoretische Reflexionsprosa" (Vietta/Kemper) in die Literaturgeschichte eingegangen ist und deren Spätfolgen bis zu Arno Schmidt und Uwe Johnson reichen. Neuerdings ist besonders die Bedeutung der Forschungen zur Hirnphysiologie um 1900 als Folie dieser Texte hervorgehoben worden. Dabei sind aber der Einfluss der…mehr

Produktbeschreibung
Gottfried Benn ist einem breiteren Publikum vor allem als Lyriker bekannt. Dabei kann gerade seine frühe Prosa neben Texten Franz Kafkas, Carl Einsteins und Carl Sternheims als protoypisch gelten für jene Strömung des deutschen literarischen Expressionismus, die als "erkenntnistheoretische Reflexionsprosa" (Vietta/Kemper) in die Literaturgeschichte eingegangen ist und deren Spätfolgen bis zu Arno Schmidt und Uwe Johnson reichen. Neuerdings ist besonders die Bedeutung der Forschungen zur Hirnphysiologie um 1900 als Folie dieser Texte hervorgehoben worden. Dabei sind aber der Einfluss der Erkenntnis- und Sprachkritik Nietzsches und deren ästhetische Konsequenzen weitgehend aus dem Blickfeld geraten. Die vorliegende Arbeit will - nach Abklärung biographisch-historischer "Wirklichkeiten", die auch Abbildungen zu Benns Brüsseler Zeit umfasst - mit einer textnahen Motiv- und Stilanalyse sowie im Vergleich mit Positionen Friedrich Nietzsches den besonderen Charakter dieser Prosa fassbar machen und einem Verständnis näherbringen. Darüber hinaus erscheint ihre zeit- und erkenntniskritische Dimension gerade heute wieder von aktueller Brisanz.
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Autorenporträt
Maximilian Rankl, geb. 1955 in Kempten/Allg., ist promovierter Literaturwissenschaftler. Er studierte Germanistik, Geschichte, Politologie und Baltologie, war Lehrbeauftragter und Dozent an den Universitäten München und Greifswald und arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Kulturinstituten der deutschen Vertriebenen sowie als Drehbuchautor fürs Fernsehen. Derzeit ist er Dozent für Literatur an der VHS München. M. A. mit einer Arbeit über "Erkenntniskritik und ihre dichterische Gestaltung in den frühen Novellen Gottfried Benns"; Dissertation über "Jean Paul und die Naturwissenschaft"; Aufsätze u. a. zum Bild Litauens in der deutschen Literatur; Publikationen zu Paul Adler und Miguel de Unamuno und zur Rezeption Unamunos in Deutschland.