Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Ekonomická univerzita v Bratislave (Germanistikinstitut), Veranstaltung: Vorlesung Dt. it. im 20. Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Unruhe der späten 60er Jahre mit ihren Studentenbewegungen und dem Umbruch im politischen System durch die langsame Übernahme der Mehrheit durch die SPD setzte sich in den 70er Jahren fort, aber mit anderen Vorzeichen. Das Positive der Studentenbewegung fand in seinen Auswüchsen zum extrem Negativen: aus der stark politisierten Studentenszene waren auch Leute hervorgegangen, die gewaltsam Veränderungen durchsetzen wollten: die Radikale Armee Fraktion und die Terroristen der Baader-Meinhof-Bande. Ulrike Meinhof war eine engagierte Studentin gewesen, anschließend Journalistin und Autorin eines Drehbuchs namens "Bambule", das sich um die Unterdrückung von Schülern in einem Internat dreht. Sie und andere hielten dem repressiven Druck des Staates nicht mehr Stand und flüchteten durch die dogmatische Auslegung ihrer Theorien und getrieben von Isolation und negativer Gruppendynamik in den Terrorismus. Die Mitglieder der Bande wurden später verhaftet, noch vor dem Prozess brachten sich alle Mitglieder in der selben Nacht um. Der Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit hat sich mit der Psyche der Mitglieder der Baader-Meinhof-Bande in einem Aufsatz seines Buches "Ghosts" intensiv auseinandergesetzt: dabei zeigt Theweleit, dass das Nicht-Einverständnis der Mitglieder mit ihrer Umgebung so weit ging, dass - bei den Frauen - dies zu einer Nichtakzeptanz des eigenen Körpers führte.
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