Marie von Ebner-Eschenbach, die bekannte Schriftstellerin, beschäftigt sich schon im 19. Jahrhundert mit wichtigen sozialpolitischen Themen ihrer Zeit. Befreit man sie allerdings aus dem entstandenen Bild der Güte und Milde, so entdeckt man eine wenig bekannte Autorin, die sich kritisch mit den Themen ihrer Zeit auseinandersetzt. Der Aspekt der Religion und im Speziellen die Rolle des Katholizismus im Werk von Marie von Ebner-Eschenbach fanden in der Forschung bisher wenig Beachtung, obwohl Religion durchgehend eine Rolle in ihrem dichterischen Schaffen spielt. Anhand ausgewählter literarischer Beispiele soll dies gezeigt werden.