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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Deutsche Philologie), Veranstaltung: HS Literatur und Medien, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Aufsatz "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" nähert Walter Benjamin sich dem Film als Medium kulturhistorisch an, indem er seine materiell-technischen Produktions- und Wirkungskontexte, sowie deren künstlerische Ursprünge analysiert. Mit der technischen Reproduzierbarkeit wandeln sich laut Benjamin auch die sozialen, politischen und…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Berlin (Deutsche Philologie), Veranstaltung: HS Literatur und Medien, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Aufsatz "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" nähert Walter Benjamin sich dem Film als Medium kulturhistorisch an, indem er seine materiell-technischen Produktions- und Wirkungskontexte, sowie deren künstlerische Ursprünge analysiert. Mit der technischen Reproduzierbarkeit wandeln sich laut Benjamin auch die sozialen, politischen und ästhetisches Funktionen der Künste. Gleichzeitig erkennt Benjamin aber auch, dass sich der Film bestens als Maschinerie zur imperialistischen Massenbeherrschung eignet, weswegen er in seinem Kunstwerkaufsatz versucht, kunsttheoretische Begriffe zu formulieren, die ¿für die Zwecke des Faschismus vollkommen unbrauchbar sind.¿ Benjamin arbeitet dort die produktiven Potentiale und revolutionären Chancen des Films heraus. Diese lassen sich allerdings nur nachvollziehen, wie Gerhard Wagner bemerkt, wenn man berücksichtigt, dass Benjamins Ideal der Filmkunst einem prozessualen und authentischen Aufgreifen von Erfahrung und Selbsterfahrung breiter Massen entspricht. Folglich entnimmt Benjamin seine Beispiele ¿häufig russischen Revolutionsfilmen, die von Eisenstein, Vertov oder anderen Kinopionieren in den Zwanzigerjahren gedreht wurden.¿ Benjamin entwickelt zwar keine geschlossene Theorie der Medien, ¿aber sowohl einige der von ihm geprägten Begriffe als auch seine methodologisches Vorgehen gehören heute zu den Kristallisationspunkten medienwissenschaftlicher Debatten.¿ Anstatt filmische Schreibweisen in seinen Roman aufzunehmen thematisiert Thomas Mann den Mediendiskurs, der die neue Technik begleitet, in seinem Roman. Dies geschieht, indem er den Protagonisten des Zauberbergs, den jungen Hans Castorp, im Totentanzkapitel ins Kino schickt. Im ¿Bioskop-Theater von >Platz<¿ sieht dieser eine ¿aufgeregte Liebes- und Mordgeschichte¿, die auf rund drei Seiten Anlass für eine kulturhistorischen Schilderung gibt, wenngleich aus bildungsbürgerlicher und kulturkonservativer Sicht. Angesichts des enzyklopädischen Charakters des "Zauberbergs", der die Beschreibung und Analyse zahlreicher technischen Neuerungen enthält, wird Thomas Thomas Manns exakte Beschreibung des Mediums Film auch als Teil eines fiktionalen Textes in dieser Arbeit mit der Filmtheorie Benjamins verglichen. Sowohl in der verwendeten Terminologie als auch in der Formulierung der technischer Möglichkeiten des Films und seiner spezifischen Rezeptionsweise, erweisen sich die beiden Texte als überraschen kongruent.
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