»Literatur ist viel mehr als Deutschunterricht und gar nicht quälend langweilig. Dieses Buch soll unterhalten und Spaß machen. Und ganz nebenbei richtig viel Wissen vermitteln. Worum es in den berühmten Romanen geht, warum sie überhaupt bedeutend sind und was an den Autoren so toll ist – alles ohne
literaturwissenschaftliche Fremdwörter und in übersichtlicher Länge, dafür mit Illustrationen.«
Auf…mehr»Literatur ist viel mehr als Deutschunterricht und gar nicht quälend langweilig. Dieses Buch soll unterhalten und Spaß machen. Und ganz nebenbei richtig viel Wissen vermitteln. Worum es in den berühmten Romanen geht, warum sie überhaupt bedeutend sind und was an den Autoren so toll ist – alles ohne literaturwissenschaftliche Fremdwörter und in übersichtlicher Länge, dafür mit Illustrationen.«
Auf dieses Buch war ich richtig neugierig und nach dem obigen Vorwort noch gespannter, was von den genannten Versprechungen eingehalten werden würde. Nun, nach dem Lesen, weiß ich: Im Grunde alles, es gibt nur ein paar kleine Einschränkungen.
Aber natürlich möchte ich mit den schönen Dingen anfangen. In chronologischer Reihenfolge werden wichtige Werke der Weltliteratur aufgezählt. Die Reise beginnt im Jahr 1300 und endet 2011 und umfasst die ältesten Klassiker wie Dante Alighieris „Die Göttliche Komödie“ genauso wie Stephenie Meyer’s „Twilight“. Ich fand es richtig spannend, mich vorbei an Shakespeare und Goethe, Schrittchen für Schrittchen, über Poe, Wilde, Mann und Brecht, über Lenz und King zur Neuzeit vorzuarbeiten.
Eine solche Auflistung kann unmöglich vollständig sein. Sicher wird jeder Leser bei dem ein oder anderen Werk den Kopf schütteln oder sich auch nur wundern, weil er (oder sie) zuvor noch nie davon gehört hat. Und andere Werke wird man vermissen, gar entrüstet sein, dass sie fehlen. Damit hätten wir übrigens gleich die erste kleine Einschränkung ;-)
Zu den einzelnen Werken gibt es Inhaltsangaben. Wegen des Unterhaltungswertes sind diese meist – nun ja – unterhaltsam geschrieben.
An dieser Stelle kommt kleine Einschränkung Nummer Zwei: Die Inhaltsangaben sind sämtlich voller Spoiler. Man kann nun einwenden, dass bei vielen Klassikern zumindest der grobe Inhalt bekannt ist, es vielleicht schon eine (oder mehrere) Verfilmungen des Stoffs gibt. Trotzdem: Wer sich an Spoilern stört, sollte den Abschnitt „Inhalt“ besser nicht zu genau lesen.
Es gibt aber bei den einzelnen Büchern noch mehr zu erfahren. Da gibt es die Punkte „Smalltalk-Info“ und "Zitate", es gibt Infos zu ähnlichen Büchern und es wird die Frage geklärt, ob dieses Buch für Einsteiger geeignet ist.
Nächster Punkt: Der Autor. Kann bei Autoren wie Shakespeare schon mal umfangreicher sein ;-) Manchmal gibt’s dazu noch eine ganz entzückende Illustration – wer schon mal ein Bild des Autors sah, wird ihn sofort wiedererkennen. Zu manchen Büchern gibt es zusätzlich noch eine zeichnerische Darstellung des Inhalts. Als ich diese Seite studierte, musste ich zum ersten Mal in meinem Leben bei Hamlet lachen.
Sehr schön finde ich auch die „Timeline“, die sich durch das ganze Buch zieht. Dieser Zeitstrahl beginnt wie schon erwähnt im Jahre 1300. Oben auf dem Zeitstrahl kann man ablesen, was es an wichtigen Ereignissen gab, das können zum Beispiel politische Dinge sein oder berühmte Erfindungen. Unterhalb des Zeitstrahls sind die wichtigen literarischen Werke eingetragen. Diese Timeline habe ich ebenfalls sehr gerne verfolgt und nicht selten schmunzeln müssen. Blicken wir doch zum Beispiel mal ins Jahr 1969… Da steht bei den Ereignissen: Nixon wird US-Präsident, Willy Brandt wird Bundeskanzler, Die Mondlandung durch Neil Armstrong und das Woodstock-Festival. An wichtigen literarischen Werken wird erwähnt: „Schlachthof 5 oder der Kinderkreuzzug“ von Kurt Vonnegut, „Der Pate“ von Mario Puzo und „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Carle :)
Ergänzend finden sich noch Seiten mit beispielsweise einer Übersicht der Literaturhelden in Europa, mit Begriffserklärungen (Was ist eine Novelle?), es gibt Buchtipps, eine Übersicht von Autoren und ihren Pseudonymen, die meistverkauften Bücher aller Zeiten, die wichtigsten Literaturpreise oder eine Doppelseite „Alter und Tod von Autoren“.
Fazit: Wie versprochen – sehr unterhaltsam und mit richtig viel Wissen.