Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde mit der Aufteilung Deutschlands unter den alliierten Siegermächten auch eine Literaturlandschaft geteilt. Julia Frohn zeigt, wie sich trotzdem ein reger Literaturaustausch zwischen Ost und West vollzog - auch schon vor Unterzeichnung des Grundlagenvertrags 1972. Sie beschreibt die jeweiligen Buchmarktentwicklungen und die deutsch-deutschen Verlagsbeziehungen ebenso wie den vielschichtigen, oft widersprüchlichen Umgang mit der jeweils "anderen" Literatur in beiden Teilen Deutschlands. Behandelt werden zugleich die Druckgenehmigungen als Zensurmittel und die heimlichen "Plusauflagen" in der DDR, die Tarn- oder Scheinverlage in der Bundesrepublik und die Rolle der Börsenvereine in Ost und West. In einem umfangreichen Glossar werden wichtige Institutionen und amtliche Regelungen vorgestellt. Das Buch gibt Einblicke in eine facettenreiche Kulturgeschichte, die gleichermaßen überraschen und faszinieren.