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Auf der Grundlage von konkreten Analysen einflussreicher Texte bietet diese Einführung einen neuen systematischen Zugang zum Kanon der Literaturtheorie. Anhand der semiotischen Unterscheidung von Bedeutung, Zeichenträger und Referent gliedert sich der Band in drei Kapitel. Als Theorie der Bedeutung wird die Hermeneutik von Wilhelm Dilthey, Hans-Georg Gadamer, Peter Szondi und Paul Ricoeur vorgestellt. Das zweite Kapitel rekonstruiert die Psychoanalyse Sigmund Freuds und Jacques Lacans, den Strukturalismus und Poststrukturalismus von Roland Barthes, Jacques Derrida und Paul de Man als…mehr

Produktbeschreibung
Auf der Grundlage von konkreten Analysen einflussreicher Texte bietet diese Einführung einen neuen systematischen Zugang zum Kanon der Literaturtheorie. Anhand der semiotischen Unterscheidung von Bedeutung, Zeichenträger und Referent gliedert sich der Band in drei Kapitel.
Als Theorie der Bedeutung wird die Hermeneutik von Wilhelm
Dilthey, Hans-Georg Gadamer, Peter Szondi und Paul Ricoeur vorgestellt. Das zweite Kapitel rekonstruiert die Psychoanalyse Sigmund Freuds und Jacques Lacans, den Strukturalismus und Poststrukturalismus von Roland Barthes, Jacques Derrida und Paul de Man als Zeichentheorien. Im dritten Kapitel schließlich werden Theorien der Gesellschaft (Adorno, Luhmann), Kultur (Lévi-Strauss, Geertz),Geschichte (Foucault,Greenblatt),Körper (Kristeva, Butler) und Medien (Baudrillard, Kittler) als Modelle von Referenz diskutiert.
Autorenporträt
Oliver Simons (Dr. phil.) studierte Germanistik, Kulturwissenschaft und Philosophie und ist seit 2005 Assistant Professor am Department of Germanic Languages and Literatures der Harvard Universität.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 27.10.2009

KURZKRITIK
Stilkunde
Oliver Simons lässt Literaturtheorien Revue passieren
„Literaturtheorien” nennt der Harvard-Germanist Oliver Simons seinen Band in der Reihe „zur Einführung”. Die meisten der von ihm behandelten Autoren wurden bereits mit eigenen Abhandlungen bedacht, gleichwohl fasst das neue Buch die verschiedenen Theorieschulen von Heideggers Hermeneutik über Barthes’ Strukturalismus bis hin zu Derridas Dekonstruktion und Foucaults Diskursanalyse nicht nur zusammen. Simons legt den Schwerpunkt auf die „Schreibweisen” der Autoren und zeigt, wie sich reine Bedeutungstheorien von textorientierten und von historischen Ansätzen nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Darstellungsart unterscheiden. Wenn Bologna-geplagte Studierende das als Kompaktkurs nutzen, muss einem nicht bange sein. Denn Simons versetzt seine Leser durch eine bisweilen schonungslose Stilkunde in die Lage, literaturtheoretisches Wissen kritisch und mit Übersicht aufzunehmen.
Mit Leichtigkeit entsteht daraus eine kleine Wissenschaftsgeschichte der Literaturwissenschaft im 20. Jahrhundert, die präzise zwischen Theorie, Methode und Gegenstand zu unterscheiden weiß und dadurch Entwicklungstendenzen des Faches über Zeiträume hinweg beobachten kann. So erscheint der methodische Purismus der strukturalistischen Texttheorien als eine Alternative zur Methodenferne der philosophischen Hermeneutik. Und es wird deutlich, wie die nachfolgenden Versuche, Geschichtlichkeit, medialen Wandel und soziale Identität auf der Basis von Differenz zu erfassen, davon profitiert haben. Simons deutet freilich an, dass der zwischenzeitliche Siegeszug des Konstruktivismus ein Pyrrhussieg gewesen sein könnte, weil er dazu verführte, im Getöse immer neuer theoretischer „turns” die methodische Basis zu vernachlässigen. Ohne Methode aber wird Theorie zur Mode. Was gestern noch out war, kann jederzeit wieder aufgetragen werden, die strahlende „Rückkehr des Realen” etwa, über deren Stil die Einführung am Ende noch unschlüssig ist. THOMAS WEITIN
OLIVER SIMONS: Literaturtheorien zur Einführung. Junius Verlag, Hamburg 2009. 192 Seiten, 13,90 Euro.
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