In der Wissenschaftslandschaft der letzten Jahrzehnte hat man besonders auf die Begriffe Kultur und Medien gesetzt und damit transdisziplinäre Ansprüche formulieren können. Daraus resultiert eine noch nie da gewesene Dichte an interdisziplinären Ansätzen, die den Humanwissenschaften neue Themen eröffnet hat. Literaturwissenschaftliche Disziplinen arbeiten als Textwissenschaften also im großen Kontext anderer Systeme und Medien und stellen sich so den epistemologischen Veränderungen und Brüchen seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ist unstrittig, dass Interdisziplinarität, Methodenpluralismus und der Aufbau von theoretisch produktiven Dialogstellen Forschungsfelder geöffnet haben, zu denen die Literaturwissenschaft kognitiv ergiebige Beiträge geliefert hat. Dieser Band stellt sich der Gegenstandsbestimmung von 'Literatur' im Kontext neuer Kunstbegriffe und diskutiert, wie leistungsfähig die Literaturwissenschaft und ihre Theorien im gegenwärtigen gesellschaftlichen Zusammenhang sind.