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In ihrer Fotoserie Little Adults führt Anna Skladmann eindrucksvoll vor, wie Kinder privilegierter Familien im heutigen Russland leben, einem Land, dessen radikale Geschichte und soziale Hierarchie immer noch den alltag bestimmen. Hier existiert seit kurzem eine stetig wachsende Schicht von Neureichen, deren Kinder zu einer neuen Elite erzogen werden und sich benehmen wie kleine Erwachsene. Skladmanns Porträts machen die Spannung zwischen Natürlichkeit und stereotypem Erscheinungsbild in der Welt dieser Kinder deutlich. Ernst blicken die Kinder dem Betrachter entgegen, die oftmals absurde Opulenz ihrer Umgebung erscheint beinahe surreal.…mehr

Produktbeschreibung
In ihrer Fotoserie Little Adults führt Anna Skladmann eindrucksvoll vor, wie Kinder privilegierter Familien im heutigen Russland leben, einem Land, dessen radikale Geschichte und soziale Hierarchie immer noch den alltag bestimmen. Hier existiert seit kurzem eine stetig wachsende Schicht von Neureichen, deren Kinder zu einer neuen Elite erzogen werden und sich benehmen wie kleine Erwachsene. Skladmanns Porträts machen die Spannung zwischen Natürlichkeit und stereotypem Erscheinungsbild in der Welt dieser Kinder deutlich. Ernst blicken die Kinder dem Betrachter entgegen, die oftmals absurde Opulenz ihrer Umgebung erscheint beinahe surreal.
Autorenporträt
Anna Skladmann, geboren 1986 in Bremen, studierte Fotografie in Paris und New York und arbeitet heute als freie Fotografin zwischen New York und Moskau. Sie war unter den Gewinnern der "PDN's 30" im Jahr 2009 sowie des NY Photo Festivals (Personal Fine Art Series) 2008, und erhielt eine Honorable Mention beim DataColor Scholarship 2007. Skladmann hat unter anderem in der Galerie Volchkova, Paris, in der Clark I Oshkin Gallery, Los Angeles, und im Studio K.O., Paris, ausgestellt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nicht ganz einfach zu interpretieren ist dieser Porträtband, meint Rezensent Andrian Kreye. Dargestellt sind die Kinder neureicher Russen, in selbstbewussten Posen und teuren Kleidern, wie wir erfahren. Augenfällig knüpfe die Fotografin Anna Skladmann an die Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts an, schreibt Kreye, der außerdem die von Bill Kouwenhoven in einem beigefügten Essay angeregten Parallelen zwischen dem heutigen Russland und dem frühkapitalistischen Amerika einigermaßen nachvollziehen kann. Dennoch erkennt der Kritiker eine Reihe von Brüchen in Skladmanns Umsetzung der Thematik. Erstens sei die Glamourfotografie der Gegenwart im Gegensatz zur alten Porträtmalerei mit der Inszenierung von Sehnsüchten befasst - mit der Folge eines umgekehrten "Machtverhältnisses zwischen Porträtist und Subjekt". Zweitens würden eben nicht die Hauptakteure des russischen Kapitalismus abgebildet, sondern deren Sprösslinge - als Inkarnationen der von den Eltern gelebten Klischees. Erst in den stoisch gelassenen Gesichtsausdrücken der Porträtierten findet Kreye dann so etwas wie einen Schlüssel zu Skladmanns Fotos, die ihm schließlich zur "Allegorie auf die große, fremde Welt des unnahbaren Reichtums" werden.

© Perlentaucher Medien GmbH