Eines haben Fantes Protagonisten gemeinsam: sie stammen allesamt aus dem proletarischen Milieu. Ihre Lebensführung ist chaotisch, sie sind im weitesten und liebenswertestenSinne auch politische Anarchisten. Auch wenn sich Fante immer wieder einmal herablassend über sie ausläßt, im Mittelpunkt seiner Geschichten steht der »Itaker von der Straße«, der gerne Amerikaner sein will, es aber nicht schafft. Ganz wie Fante selber. Was seine Helden aber auszeichnet ist ihre grenzenlose Neugier, ihr Mut zum Risiko, ihr ungebrochener Lebenswille. Aber sie alle werden dominiert von den mitgebrachten Werten und Dogmen des Katholizismus.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Charles Bukowski hat über John Fante einmal gesagt, er schreibe "aus dem Herzen und aus dem Gedärm heraus", eine größere Auszeichnung kann es kaum geben, meint Rezensent Frank Schäfer und scheint sich Bukowskis Lob anzuschließen. In den Short Storys in "Little Italy" nimmt Fante vor allem die italienischen Außenseiter in den Blick, lesen wir. Seine Erzähler sind meist kleine Jungen, die sich über die Unterwürfigkeit ihrer Mütter und die Gewalt ihrer Väter wundern und für die kleinen Rebellionen in ihrem strengen, repressiven System immer wieder Heldenmut und Tapferkeit aufbringen müssen. Hier beweise sich ein wunderbarer Erzähler und "großartiger Ethnograf", freut sich der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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