Bücherfreunde und Genießer können sich von diesem Buch angesprochen fühlen. Denn wer lässt sich nicht gerne von seinen Lieblingsfiguren dazu inspirieren, ihre Köstlichkeiten nachzumachen und zu kosten? Ob Paddington Bärs Marmelade oder das Hühnchen in Estragon aus "Anna Karenina", die Auswahl ist
groß und es gibt insgesamt 100 Speisen aus Büchern zu entdecken.
Kate Youngs Blog heißt "The Little…mehrBücherfreunde und Genießer können sich von diesem Buch angesprochen fühlen. Denn wer lässt sich nicht gerne von seinen Lieblingsfiguren dazu inspirieren, ihre Köstlichkeiten nachzumachen und zu kosten? Ob Paddington Bärs Marmelade oder das Hühnchen in Estragon aus "Anna Karenina", die Auswahl ist groß und es gibt insgesamt 100 Speisen aus Büchern zu entdecken.
Kate Youngs Blog heißt "The Little Library Café", daher lag die Idee mit dem Buch wohl recht nahe.
Mit 100 Speisen vollführt die Food-Bloggerin Kate Young einen kulinarisch-literarischen Spaziergang durch die Buchwelt. Die Buchbandbreite ist groß, von Kinderbüchern über Klassiker zur Gegenwartsliteratur ist so einiges dabei.
Es ist ein wunderschön aufgemachtes Koch- und Backbuch mit den beliebtesten Rezepten der Autorin zu einigen ihrer liebsten Bücher. Sie stellt dazu ihre persönlichen Erlebnisse und Kommentare ein und die jeweiligen Rezepte.
Diese Buchausgabe besticht mit ihrer hochwertigen Aufmachung mit blauem Leinenrücken und Lesebändchen und den toll in Szene gesetzten Foodfotos. Auch die wunderbare Idee, Lieblings-Bücher mit entsprechenden Rezepten zu verbinden und daraus ein einziges Buch zu machen, ist ganz nach meinem Geschmack. Nun haben diese Idee inzwischen schon einige Krimi- oder Romanautorinnen ebenfalls erkannt, wie z. B. Rita Falk oder Anne Barns, allerdings stellen sie meistens am Ende einige Rezepte ein.
Bei Kate Youngs Buch schwappt die besondere Stimmung der Buchszenen durch die Köstlichkeiten förmlich direkt auf den Leser über und man kann sich durch die beschriebenen Düfte und Geschmackserlebnisse auch die Atmosphäre zu sich nach Hause holen. Schliesslich verbindet jeder mit bestimmten Figuren oder Buchstellen ganz bestimmte Speisen.
Doch kommen wir zu den 100 Rezepten und dazugehörigen Büchern.
Da gibt es Porridge, wie im Roman "Der geheime Garten" von Frances Burnett oder Kokos-Shortbread, wie in Sarah Perrys Buch "Die Schlange von Essex".
Es gibt viele, sehr englisch angehauchte Rezepte: Scones, Apple pie, Bilbos Kümmelkuchen, Clam Chowder oder auch Brotpudding, alles Gerichte, die ich nicht unbedingt nachbacken oder -kochen möchte.
Weiterhin werden vorgestellt: Japanischer Nudeltopf (Ramen), Zwiebelsuppe und englische Muffins mit Hefeteig. Letzteres leider wie bei einigen Rezepten auch, ohne Bild.
Der Abschnitt mit Mitternachtssnacks erscheint mir sehr ungewöhnlich.
Nehmen wir den Sirupkuchen und Fish and Chips, es bleibt bis auf wenige Ausnahmen sehr englisch, leider kenne ich die Bücher nicht alle und deshalb verblasst auch der Reiz, etwas nachzubereiten. Es wird wohl eher nicht mein Lieblingskochbuch.
Weiterhin finden sich Beispiele für weiches Ei, Baiser, Kartoffel-Lauch-Suppe, doch diese gehören zur einfachen Küche oder Spaghetti mit Fleischbällchen, dafür brauche ich eigentlich keine Rezepte.
Marshmallows selbst herzustellen ist sicherlich eine tolle Sache, es ist aber nicht ganz einfach und man kann sie ja auch recht günstig kaufen.
Man erlebt durch die Rezepte und Textausschnitte die jeweiligen Stimmungen mit, durch die die Autorin beim Lesen sofort in die Küche muss.
Die Rezepte reichen von kleinen, schnell gemachten Gerichten bis hin zu ganzen Menüs, die recht aufwendig sein können. Die Mengen sind sehr unterschiedlich, was aber kein Problem darstellt.
Ein alphabetisches Rezept- und Zuatenverzeichnis und ein Autorenverzeichnis laden zum Schmökern und Aussuchen von Buch und Rezept ein. Insgesamt ganz gelungen, doch mit der sehr englischen Ausrichtung auch sehr speziell.
Ein sehr englisch ausgerichteter kulinarisch-literarischer Spaziergang durch die Buchwelt. Die Auswahl der sehr englisch angehauchten Rezepte sind nicht so sehr nach meinem Geschmack, doch ich kann mir vorstellen, dass das Buch seine Liebhaber finden wird.