Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Sehr interessiert hat Friedrich Wilhelm Graf die Ausführungen zu den Wandlungen der Todesliturgie vom 16. bis zum 20. Jahrhundert gelesen. Die beiden "umfangreichen" Bände demonstrieren die "reiche Vielfalt" der verschiedenen protestantischen, anglikanischen und katholischen Bestattungsliturgien, lobt der Rezensent, der hier die ganze "Komplexität christlicher Todesdeutungspraxis" dargestellt sieht. Allerdings findet es Graf bedauerlich, dass Herausgeber und Autoren es nicht unterlassen, den "historischen Einsichten" Werturteile folgen zu lassen, die der Rezensent als "frömmelnde Rechthaberei" empfindet. Er hält es für ziemlich absurd, wenn die Autoren beispielsweise Bestattungsriten des 18. Jahrhunderts kritisieren und ihnen "den falschen Geist des aufklärerischen Individualismus" vorwerfen. Dennoch überzeugen den Rezensenten die Darstellung der grundlegenden Unterschiede in der "Deutung des Todes" in den verschiedenen Todesliturgien dieser Bände.
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