Das "Nachspielen" und "Erleben" von Vergangenheit erfreut sich zunehmender Beliebtheit - vor allem in Freilichtmuseen und sogenannten "Doku-Soaps". Lebendige Szenen sind zum Kern vieler filmischer Dokumentationen geworden. Diese als "Living History" und "Reenactments" bezeichneten populären Geschichtsrepräsentationen sind Teil der Geschichtskultur und prägen unser Geschichtsbewusstsein. Die Praxis von Living History wird in diesem Buch am Beispiel der "Germanen" erörtert und erstmals für Historisches Lehren und Lernen an Schulen und Hochschulen aufbereitet. Wie und auf Grundlage welcher Quellen wird die Lebensweise der "Germanen" rekonstruiert? Welche gesellschaftlichen und fachwissenschaftlichen Einflüsse prägen die "lebendigen" Rekonstruktionen? Anhand einschlägiger Materialien werden neben aktuellen wissenschaftlichen Diskursen auch Problemfelder wie z. B. Aspekte der Germanenideologie im Dritten Reich oder das Verhältnis von Living History und Rechtsextremismus vorgestellt.
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