Ohne Grenzen gibt es kein Miteinander, ohne Differenz keine Erkenntnis: Wer als Mensch wissen will, wer er ist, muss wissen, von wem er sich unterscheidet. Und wer das Risiko sucht, muss wissen, wann er die Sicherheit verlässt. In seinem neuen Buch spürt der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann den Grenzen und Unterscheidungen nach, ohne die weder der Einzelne noch eine Gesellschaft überlebensfähig wären. Immer geht es Liessmann dabei um den Menschen in seiner Zeit, um jene entscheidenden Fragen in Philosophie, Politik und Gesellschaft, die durch die herrschende Ideologie der grenzenlosen Grenzüberschreitungen erst gar nicht gestellt werden. Ein eloquentes Plädoyer für die Kraft der Unterschiede.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der Wiener Philosophieprofessor Konrad Paul Liessmann hat mit "Lob der Grenze" eine lesenwerte, lehrreiche und "elegante Provokation" geschrieben, meint Rezensent Till Briegleb. Der Kritiker liest in diesem Werk, das überarbeitete Vorträge zu verschiedenen Anlässen versammelt, Liessmanns Vorwurf eines "Pathos der fallenden Grenzen" an eine Gesellschaft, die nicht nur Wirtschafts-, Glaubens- und Leistungsgrenzen stets zu überschreiten versuche, sondern auch im Privaten etwa ihre "Geschlechtsgymnastik" bereitwillig öffentlich ins Netz stelle. Grenzen, so Liessmann, seien aber nicht nur die Voraussetzung von Identität, sondern auch die Voraussetzung für trennscharfes Unterscheidungsvermögen. Anhand von eindrücklichen Beispielen, wie etwa Europa, Freiwilligenarbeit, Nachhaltigkeit oder Lärmbelästigung, lege der Philosoph überzeugend dar, dass fallende Grenzen meist ein "Interesse verschleiern". Insbesondere aber liest der Kritiker in diesem empfehlenswerten Buch ein "Lob der Kritik": Ihre Aufgabe sei es, Grenzen zu erkennen und Unterschiede zu beschreiben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Liessmanns Überlegungen bereiten aufgrund ihrer Plausibilität und Eloquenz Vergnügen." Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.08.12
"Vom "Projekt Europa" bis zum "Lärm in der Moderne": Konrad Paul Liessmann behandelt die großen Fragen der Gegenwart mit staunenswerter intellektueller Leichtigkeit. Die Essays des Bandes sind exzellent geschrieben und auch für Laien gut verständlich. Fazit: ein zeitdiagnostisches Brevier der anregenden Art, ideal für das Nachtkästchen philosophisch interessierter Zeitgenossinnen und -genossen." Günter Kaindlstorfer, Deutschlandfunk, 03.09.12
"Liessmann versteht es wie kein anderer aktueller Philosoph, so zu erzählen, dass man seinen Gedanken auch folgen kann." Manfred Perterer, Salzburger Nachrichten, 03.09.12
"Scharfsinnige Zeitdiagnosen. Liessmann betreibt angewandte Philosophie mit Sinn für Paradoxien und für den Wert der Ideengeschichte. Wohltuend hebt er sich von den kurzatmigen Empörungen und wolkigen Globaldiagnosen ab, die den Diskurs weithin bestimmen. (...) Der Autor trifft ins Herz der Epoche." Wolfgang Sofsky, Literarische Welt, 06.10.12
"Eine luzide Streitschrift gegen die Schwammigkeit." Andreas Malessa, Deutschlandradio, 17.10.12
"Gewohnt eloquent erhebt der Wiener Philosoph Einspruch gegen das Pathos der Grenzüberschreitung. Ein Plädoyer für die Urteilskraft." Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung, 08.12.12
"Im theoretischen wie praktischen Argumentieren Liessmanns wird bald offensichtlich, dass er mit diesem Buch überhaupt kein Lob der Grenze geschrieben hat, denn an der Grenze an sich gibt es nichts zu loben. Sie ist eine Naturkonstante des Lebens und jeder Form von Gesellschaft und als solche erschreckend neutral. Liessmanns Plädoyer ist vielmehr ein Lob der Kritik. Denn ihre Hauptaufgabe ist es, Grenzen zu erkennen, Unterschiede zu beschreiben, Wunschvorstellungen von Fakten zu trennen. Das grenzenlose Vertrauen in die kritische Vernunft ist also das einzige 'Pathos der fallenden Grenzen', das Liessmann zu verteidigen wünscht. Und für die Einreise in dieses Gebiet ist Konrad Paul Liessmanns 'Lob' ein hilfreiches Visum." Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 13.01.13
"Vom "Projekt Europa" bis zum "Lärm in der Moderne": Konrad Paul Liessmann behandelt die großen Fragen der Gegenwart mit staunenswerter intellektueller Leichtigkeit. Die Essays des Bandes sind exzellent geschrieben und auch für Laien gut verständlich. Fazit: ein zeitdiagnostisches Brevier der anregenden Art, ideal für das Nachtkästchen philosophisch interessierter Zeitgenossinnen und -genossen." Günter Kaindlstorfer, Deutschlandfunk, 03.09.12
"Liessmann versteht es wie kein anderer aktueller Philosoph, so zu erzählen, dass man seinen Gedanken auch folgen kann." Manfred Perterer, Salzburger Nachrichten, 03.09.12
"Scharfsinnige Zeitdiagnosen. Liessmann betreibt angewandte Philosophie mit Sinn für Paradoxien und für den Wert der Ideengeschichte. Wohltuend hebt er sich von den kurzatmigen Empörungen und wolkigen Globaldiagnosen ab, die den Diskurs weithin bestimmen. (...) Der Autor trifft ins Herz der Epoche." Wolfgang Sofsky, Literarische Welt, 06.10.12
"Eine luzide Streitschrift gegen die Schwammigkeit." Andreas Malessa, Deutschlandradio, 17.10.12
"Gewohnt eloquent erhebt der Wiener Philosoph Einspruch gegen das Pathos der Grenzüberschreitung. Ein Plädoyer für die Urteilskraft." Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung, 08.12.12
"Im theoretischen wie praktischen Argumentieren Liessmanns wird bald offensichtlich, dass er mit diesem Buch überhaupt kein Lob der Grenze geschrieben hat, denn an der Grenze an sich gibt es nichts zu loben. Sie ist eine Naturkonstante des Lebens und jeder Form von Gesellschaft und als solche erschreckend neutral. Liessmanns Plädoyer ist vielmehr ein Lob der Kritik. Denn ihre Hauptaufgabe ist es, Grenzen zu erkennen, Unterschiede zu beschreiben, Wunschvorstellungen von Fakten zu trennen. Das grenzenlose Vertrauen in die kritische Vernunft ist also das einzige 'Pathos der fallenden Grenzen', das Liessmann zu verteidigen wünscht. Und für die Einreise in dieses Gebiet ist Konrad Paul Liessmanns 'Lob' ein hilfreiches Visum." Till Briegleb, Süddeutsche Zeitung, 13.01.13