Sie gehorchen unserem Geist und scheinen doch ein Eigenleben zu führen. Sie sind keine an den Gehorsam gewöhnten Diener, sind keine passiv identischen Zwillinge. Und doch sind sie zu Choreographien fähig, die träges Werkzeug erst zu etwas Lebendigem werden lassen. Sie sind in ihrem anatomischen Aufbau und ihrer Funktionsweise so komplex und feingliedrig, dass nur sie aus Stift, Pinsel und Leinwand tiefe Landschaften, weite Himmel und belebte Figuren entstehen lassen können. Sie sind die Künstler, die das Holz schnitzen, das Metall schmieden, das Buch schreiben, die Lyra zupfen. Mit ihrer Hilfe erklingen die schönsten Melodien und mitreißendsten Rhythmen. Und wenn uns gefällt, was sie hervorbringen, dann klatschen wir.
Wo sonst deren Geist, Fantasie und Muse gepriesen werden, lobt Henri Focillon die Hände von Rembrandt, Gaugin und van Eyck, diese eigentlich stummen und blinden Teile des Körpers, als diejenigen, die doch die Ideen und Visionen der Großen erst in die gegenständliche Welt holen konnten. In seiner Hymne auf diese meisterhaften Werkzeuge steckt eine so kurzweilige wie tiefsinnige Kulturgeschichte unserer Hände, bei der man nicht umhin kommt, immer wieder aufzuschauen, um sie sich genauer zu betrachten.
Wo sonst deren Geist, Fantasie und Muse gepriesen werden, lobt Henri Focillon die Hände von Rembrandt, Gaugin und van Eyck, diese eigentlich stummen und blinden Teile des Körpers, als diejenigen, die doch die Ideen und Visionen der Großen erst in die gegenständliche Welt holen konnten. In seiner Hymne auf diese meisterhaften Werkzeuge steckt eine so kurzweilige wie tiefsinnige Kulturgeschichte unserer Hände, bei der man nicht umhin kommt, immer wieder aufzuschauen, um sie sich genauer zu betrachten.