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Das 'Lob der Kahlheit' des Synesios von Kyrene ist eine verborgene Perle der spätantiken Literatur. Die erste und einzige Übersetzung des Opusculum ins Deutsche ist über 150 Jahre alt: Verwunderlich bei der zeitlosen Aktualität des Themas. In den letzten zwei Jahrzehnten erschienene Übertragungen ins Englische, Französische und Italienische haben den geheimen Reiz dieser literarischen Tändelei kenntlich werden lassen und sind auf große Leserresonanz gestoßen. In dieser Situation scheint eine moderne Übersetzung ins Deutsche gut zu passen. Der Übersetzer hat sich dabei vom Grundsatz 'Lesbarkeit…mehr

Produktbeschreibung
Das 'Lob der Kahlheit' des Synesios von Kyrene ist eine verborgene Perle der spätantiken Literatur. Die erste und einzige Übersetzung des Opusculum ins Deutsche ist über 150 Jahre alt: Verwunderlich bei der zeitlosen Aktualität des Themas. In den letzten zwei Jahrzehnten erschienene Übertragungen ins Englische, Französische und Italienische haben den geheimen Reiz dieser literarischen Tändelei kenntlich werden lassen und sind auf große Leserresonanz gestoßen. In dieser Situation scheint eine moderne Übersetzung ins Deutsche gut zu passen. Der Übersetzer hat sich dabei vom Grundsatz 'Lesbarkeit vor Wörtlichkeit' leiten lassen. Die Tendenz zu einer vergleichsweise freien Wiedergabe des Textes erschien ihm um so mehr vertretbar, als es sich um ein ausgesprochen spielerisches Werk handelt.

Der Kommentar will mehr als stichwortartige Erläuterungen zu fremden oder fremdgewordenen Personen und Begriffen liefern und verzeichnet deshalb relativ viele Originalstellen aus der antiken Literatur. Im Anhang werden Leben und Werk des Synesios von Kyrene vorgestellt und es wird der Versuch unternommen, das 'Lob der Kahlheit' kultur- und literaturgeschichtlich einzuordnen. Im Literaturverzeichnis findet man außer den wenigen klassischen Arbeiten nur Aufsätze und Monographien aus jüngerer Zeit. Die Lektüre des Werkes verspricht gepflegte Unterhaltung für alle, die es wagen sich auf spätantike Dialektik einzulassen, und spendet jenen, die wie Synesios unter frühem Haarausfall zu leiden haben, Trost in mehr als homöopathischer Dosis.
Autorenporträt
Professor Dr. Werner Golder ist Arzt für Radiologie und Altphilologe. Er hat zwei Jahrzehnte an großen deutschen Universitätskliniken gearbeitet und ist heute im Ausland ärztlich tätig. Mit den in seinem geisteswissenschaftlichen Zweitstudium erworbenen Kenntnissen erforscht er die literarischen Quellen der Geschichte der antiken Medizin.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Erfreut zeigt sich Rezensent Johann Schloemann über diese zweisprachige Ausgabe des "Lobs der Kahlheit" des Synesios von Kyrene. Er würdigt den Autor, einen neuplatonischen Dichter und Denker, der im Jahr 410 zum Bischof der nordafrikanischen Hafenstadt Ptolemais ernannt wurde, als "originellen und lebensfrohen Kopf", der leider unter frühem Haarausfall zu leiden hatte, was der damaligen Medizin als Zeichen diverser Erkrankungen, auch des Geistes, galt. Doch Synesios verzagte zur Freude des Rezensenten keineswegs, sondern verfasste vorliegende Schrift, die eine Fülle von suggestiv vorgetragenen philosophisch und literaturgeschichtlich fundierten Argumenten zugunsten der Kahlköpfigkeit bietet. Schloemann findet hier nicht nur Platons Diktum wieder, Haare sprächen keineswegs für Weisheit, sondern auch gewagte Beweisführungen, wonach der Glatzkopf das göttlichste Lebewesen auf der Erde und Gott selbst kahlköpfig sei und es keine "behaarten Sterne" gebe. Lobend äußert er sich auch über die Übersetzung, das aufschlussreiche Nachwort und den Kommentar von Werner Golder.

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