"Das Gehen ist Öffnung zur Welt. Es versetzt den Menschen wieder in das glückliche Empfinden seiner Existenz", beginnt David Le Breton seine umfassende Beschreibung des Gehens als Lebensform, und genau dieses "glückliche Empfinden seiner Existenz" stellt sich beim Leser auch bei der Lektüre des Buches ein. Le Breton erfasst mit einer Fülle an literarischen Gewährsleuten, von Henry David Thoreau über Nietzsche, Jean-Jacques Rousseau bis zu Patrick Leigh Fermor und Nikos Kazantzakis, die unterschiedlichsten Aspekte und geht dem Gehen auf den Grund: Gehen bedeutet Konfrontation des Körpers mit der Welt, Gehen ist eine Philosophie der Existenz, jedes Gehen wirft den Gehenden auf sich, auf die eigene Identität und den eigenen Platz in der Welt zurück. Le Bretons vielstimmiger Essay ist eine fulminante, glänzend geschriebene Studie des menschlichen Antriebs, des Fortschreitens und Vorankommens.
"[] Le Breton versucht sich an einer Art Systematisierung des Gehens. Quell seiner Ausführungen sind wenige eigene Geherfahrungen, dafür zahlreiche Berichte über Wanderungen, von Patrick Leigh Former bis Bruce Chatwin, von Jean-Jacques Rousseau bis zu dem auf diesem Gebiet unvermeidlichen Henry David Thoreau. Aus ihnen destilliert Le Breton, dessen (bisher kaum ins Deutsche übersetztes) wissenschaftliches Werk sich an einer umfassenden 'Anthropologie des Körpers' versucht, eine Art Philosophie menschlichen Fortschreitens, die sich den unterschiedlichsten Aspekten widmet [...]." - Andreas Wirthensohn, Wiener Zeitung, Februar 2016 Andreas Wirthensohn Wiener Zeitung 20160206