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Wo immer der Optimismus auftritt, folgt ihm der Pessimismus mit seinen beißenden Einwänden auf dem Fuß. Der Pessimist gilt als freudlos, aber glaubwürdig, der Optimist als verträumt und verführt von einem falschen Glück. Wie also kann man heute noch optimistisch sein? Sandra Richter erzählt in ihrem Buch, wie Leibniz den philosophischen Optimismus erfand, wie Voltaire ihm schon bald heftig widersprach und wie der Optimismus im Laufe der Jahrhunderte durch die Kritik an ihm erwachsen wurde. Denn erst der Streit mit Skeptikern und Pessimisten hat ihn eigentlich tragfähig gemacht. So erneuert das…mehr

Produktbeschreibung
Wo immer der Optimismus auftritt, folgt ihm der Pessimismus mit seinen beißenden Einwänden auf dem Fuß. Der Pessimist gilt als freudlos, aber glaubwürdig, der Optimist als verträumt und verführt von einem falschen Glück. Wie also kann man heute noch optimistisch sein? Sandra Richter erzählt in ihrem Buch, wie Leibniz den philosophischen Optimismus erfand, wie Voltaire ihm schon bald heftig widersprach und wie der Optimismus im Laufe der Jahrhunderte durch die Kritik an ihm erwachsen wurde. Denn erst der Streit mit Skeptikern und Pessimisten hat ihn eigentlich tragfähig gemacht. So erneuert das Buch schließlich den Optimismus als eine verantwortungsvolle Kunst des Lebens, die sogar seinen Gegnern gefallen könnte.
Autorenporträt
Sandra Richter, geboren 1973, ist Literatur- und Politikwissenschaftlerin. Im Jahr 2005 verliehen ihr das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die DFG den Heinz Maier-Leibnitz-Preis. Seit 2008 ist sie Professorin und Leiterin der Abteilung Neuere Deutsche Literatur an der Universität Stuttgart. Sie ist Mitglied im Wissenschaftsrat und berät die Bundesregierung und die Bundesländer zum Thema Hochschulen, Wissenschaft und Forschung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.10.2009

Alles nicht so schlimm

Auch der Optimismus ist keine Sache reinen Beliebens, sondern begründungspflichtiger Entscheidung. Jede Zeit kennt eine adäquate und eine überzogene Form des Optimismus. Man muss sich seine optimistische Einstellung erst verdienen, so lässt sich Sandra Richters "Lob des Optimismus" resümieren, in dem sie die unserer Zeit gemäße Form positiven Denkens ergründen will. Zu diesem Zweck hält die Autorin ideengeschichtliche Rückschau vom metaphysisch begründeten Optimismus eines Leibniz über den anthropologischen Optimismus Rousseaus, den geschichtsphilosophischen Optimismus idealistischer (Hegel) und materialistischer Manier (Marx) - die heute allesamt unter der Last kaum erfüllbarer Sinnhorizonte ächzen - bis hin zum kleinformatigen, von ideologischen Auswüchsen kurierten Optimismus des kritischen Rationalismus. Hier erreicht sie die historische Nahtstelle, um ihr eigenes Leitbild aufzustellen. Es ist eine Art Selfmade-Optimismus mit Tunnelblick, dem ihre Sympathie gehört, ein metaphysisch abgekühlter Optimismus, der sich nicht mehr von großen Sinnversprechen verführen lässt, sondern auf eigene Stärken besinnt, eine maßvoll abgeschmeckte Rezeptur mit ein bisschen schottischer Moralphilosophie, etwas adornitischer Reflexion, getragen von einem individualistischen Impuls und ästhetisch wiederverzaubert von Rilke-Lektüren. Wozu aber der große ideengeschichtliche Aufwand, wenn am Ende alle Theorie auf Bruchstücke reduziert und mit Ergebnissen der Glücksforschung vermengt wird? Es wirkt dann doch, als hätte man einer Ideengeschichte einen aktuellen Anlass übergezogen, um sie aufs Wirtschaftskrisenzeitentherapieformat zu bringen. (Sandra Richter: "Lob des Optimismus". Geschichte einer Lebenskunst. C. H. Beck Verlag, br., 176 S., 11,95 [Euro].) thom

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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Sehr anregend findet Rezensent Ulrich Greiner dieses Brevier der Philologin Sandra Richter über den Optimismus, dessen heilsamste Wirkung sie mit der Stabilisierung des "mentalen Ökosystems" beschreibt. Gelernt hat Greiner dann von seiner Enstehung im 18. Jahrhundert bei Leipniz und Wieland, seiner anthropologischen Ausformung bei Shaftesbury und Rousseau und schließlich seiner teleologischen Deutung durch Hegel und Darwin. Auch Richters Befund, dass er hierzulande von einem beklagenswerten Mangel an positiver Rhetorik zusätzlich geschwächt wird, kann Greiner nur unterschreiben und fordert mit der Autorin eine Wiederbelebung von Hymnen und Preisgesängen.

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