In Deutschland hat das Phänomen des Lobbyismus in den letzten Jahren stark an Bedeutung zugenommen. Veränderungen in der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Struktur auf nationaler Ebene spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Globalisierung und Europäisierung. Die typischen Formen von Interessenvermittlung, die in Deutschland lange Zeit institutionalisiert und gebündelt waren, haben sich im Zuge dieses strukturellen Wandels ebenfalls verändert und sich zu vielfältigen Einflussbeziehungen zwischen Interessengruppen und politischen Entscheidungsträgern entwickelt. Dieser Pluralismus an Methoden, Strategien und Formen von Lobbyismus hat sich von einem Randphänomen hin zu einer eigenen politischen Aktivität entwickelt. Im Rahmen dieser Arbeit werden nicht nur die institutionellen Strukturen sowie die praktischen und handlungstheoretischen Aspekte des Lobbyismus beleuchtet, sondern auch die Beziehungen von beteiligten Akteuren untereinander und deren Ressourcen betrachtet.