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Ein Jahrtausend postatomarer Dunkelheit ist vergangen und ein neues Mittelalter angebrochen. Mönche studieren und interpretieren die Überreste unserer Zivilisation und gelangen dabei zu den skurrilsten Schlußfolgerungen. Der große Klassiker der modernen Science Fiction in einer einmaligen Sonderausgabe. »Ein Kriminalroman, der gewissermaßen das Verbrechen aller Verbrechen beschreibt. ... Doch bei aller Unerbittlichkeit seiner Botschaft kann der Text dem Schicksal wahrhaftig großer Literatur, nämlich dem Humor, nicht entrinnen.« (Carl Amery)

Produktbeschreibung
Ein Jahrtausend postatomarer Dunkelheit ist vergangen und ein neues Mittelalter angebrochen. Mönche studieren und interpretieren die Überreste unserer Zivilisation und gelangen dabei zu den skurrilsten Schlußfolgerungen. Der große Klassiker der modernen Science Fiction in einer einmaligen Sonderausgabe.
»Ein Kriminalroman, der gewissermaßen das Verbrechen aller Verbrechen beschreibt. ... Doch bei aller Unerbittlichkeit seiner Botschaft kann der Text dem Schicksal wahrhaftig großer Literatur, nämlich dem Humor, nicht entrinnen.«
(Carl Amery)
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.12.2001

SCIENCE FACTION
Erzählungen von gestern mit den Themen von heute

Wie oft in der Geschichte wurde Wissenschaft zum Wohle aller eingesetzt? Wie oft wurden Forschungserkenntnisse durch Machthunger oder Dummheit mißbraucht? Der 1959 erschienene und mit dem Hugo-Preis ausgezeichnete Roman "Lobgesang auf Leibowitz" von Walter Miller jr. nimmt diese Frage als Anlaß für einen Sprung in die Zukunft der Menschheit:

600 Jahre nach dem atomaren Krieg befindet sich die Bevölkerung des amerikanischen Kontinents im Zustand des frühen Mittelalters. Was nicht durch den Krieg zerstört wurde, fiel dem Rachewahn der Überlebenden zum Opfer, die Wissenschaftler für die Katastrophe verantwortlich machten. Gelehrte wurden getötet, wo man ihrer habhaft werden konnte. Nur wenige Mönche der Abtei des seliggesprochenen Leibowitz haben in dieser Zeit versucht, unter Einsatz ihres Lebens Reste des Wissens zu bewahren. Doch im Laufe der Jahrhunderte ist aus diesem Wissen nutzlose Information geworden; man verehrt die Überreste der Zivilisation als heilige Reliquien.

Wieder 600 Jahre später machen sich die Menschen eines neuen Zeitalters der Aufklärung daran, die gesammelten Artefakte der Abtei auf ihre Brauchbarkeit zu untersuchen. Schon bald wird das elektrische Licht neu erfunden, und nach weiteren 600 Jahren entsteht eine neue Hochkultur, ähnlich der vor der großen Feuerflut.

Kaum ist die Zivilisation zurückgekehrt, lösen die Menschen erneut einen Atomkrieg aus. Die Geschichte wiederholt sich. Gegen Ende des Romans läßt Miller die Zeit selbst zu Wort kommen: "Wir haben eure blutigen Beile und eure Hiroshimas. Wir marschieren gegen die Hölle, wir erzählen Zoten über ein Bauernmädchen namens Eva und einen Handlungsreisenden namens Luzifer. Wir begraben eure Toten. Wir begraben Euch. Wir sind die Jahrhunderte."

Obwohl die Wissenschaft in "Lobgesang auf Leibowitz" beinah für den Untergang der Menschheit sorgt, verurteilt Miller nicht sie, sondern unseren Umgang mit ihr. Wir, und niemand sonst, tragen die Verantwortung und damit auch die Konsequenzen.

Wolfgang Treß

"Lobgesang auf Leibowitz" erschien bei Heyne, München, und im amerikanischen Original als "A Canticle for Leibowitz" bei Bantam Books, New York.

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