Der Film Cabaret machte Christopher Isherwood zu einem weltberühmten Autor. Berühmt war er schon vorher: als Verfasser zweier großartiger Romane, die Anfang der Dreißiger Jahre im Berlin der beginnenden Nazi-Zeit spielen und zur Vorlage des Films wurden. Und, weil er mit Stephen Spender und W. H. Auden eine spektakuläre homosexuelle Ménage-à-Trois bildete. Seine offenherzigen Jugenderinnerungen aus Schule und Universität, Cambridge und London lesen sich als eine Education sentimentale wie es nur wenige gibt in der Weltliteratur. Erzählt wird auf mitfühlend schonungslose Weise, wie der junge Isherwood sich selbst als Schriftsteller entdeckt. Eine komisch ironische Schilderung von Tagträumen, Einsichten, fast ein Roman: darüber, wie alles anfing: Die Liebe zur Literatur und die zu den Männern.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Mit großem Vergnügen hat Rezensent Jens Bisky diese Erinnerungen von Christopher Isherwood an seine Jugend in den zwanziger Jahren gelesen. Besonders gefällt ihm die Leichtigkeit, mit der der englische Schriftsteller von Schul- und Universitätsbesuch, Orientierungsproblemen, Freundschaften, Schreibversuchen und von seiner Zeit in Berlin berichtet. Im Mittelpunkt sieht er weniger das sexuelle Erwachen des Autors in den Berliner Jahren, als vielmehr diverse Schreibprojekte und "literarische Phantasien von surrealer Kraft". Er schätzt die Eleganz von Isherwoods Stil, seinen genauen Blick und seine brillante Personencharakteristik. So ist das Buch für Bisky auch ein "lichtes poetisches Denkmal" für die Freunde des Autors. Mit Lob bedenkt er nicht zuletzt die ausgezeichnete Übersetzung, das erhellende Vorwort und den nützlichen Kommentar von Joachim Kalkas.
© Perlentaucher Medien GmbH
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