Der Logische Empirismus des Wiener Kreises und der Kritische Rechtspositivismus der Reinen Rechtslehre zählen zu den prominentesten Geistesströmungen der Zwischenkriegszeit.Im Rahmen dieses Buches werden erstmals am Stand der aktuellen Forschung die theoretischen Ausgangspunkte, Differenzen und Gemeinsamkeiten der beiden zur Emigration gezwungenen "Schulen" der Wiener Moderne analysiert und interpretiert. Aktuelle Grundfragen der Reinen Rechtslehre aus der Sicht analytischer und logisch-empirischer Wertphilosophie werden thematisiert: Begründung der Rechtsgeltung, Werturteilsproblematik, juristische und philosophische Logik, Evolution und Praxis der Rechtstheorie im gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhang.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Michael Stolleis zeigt sich recht erfreut von dem von Clemens Jabloner und Friedrich Stadler herausgegebenen Band "Logischer Empirismus und Reine Rechtslehre", der mehr als ein Dutzend Aufsätze von Philosophen und Juristen versammelt. Im Zentrum des Interesses stehen dabei Rekonstruktion und Vergleich der Theorien des Wiener Kreises und der Hans Kelsen-Schule. Beide hatten sich ein Maximum an Klarheit, Widerspruchsfreiheit, Objektivität und Überprüfbarkeit von Aussagen auf ihr Banner geschrieben, um der Philosophie beziehungsweise der Rechtslehre die Metaphysik auszutreiben. "Ungemein lesenswert" findet der Rezensent die meisten Aufsätze und lobt insbesondere den von "herausragender Sachkenntnis" geprägten Beitrag von Stanley L. Paulson, der Carnaps "Der logische Aufbau der Welt" und Kelsens "Reine Rechtslehre" einem Vergleich unterzieht. Leider fehle dem Band eine "Individual- und Sozialgeschichte dieser Theorien", kritisiert Stolleis. Nichtsdestoweniger und alles in allem: ein "Tagungsband, der sich lohnt".
© Perlentaucher Medien GmbH
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