Für Frankl ist die Frage nach dem Sinn nicht nur ein philosophisches Thema für elitäre Patientenkreise. Vielmehr hat sie für jeden Menschen eine vitale Bedeutung und ist daher nicht von Alter oder Geschlecht, kulturellem Hintergrund oder intellektueller Ausbildung abhängig. Jeder Mensch stellt sich - bewusst oder unbewusst - die Frage nach dem Sinn, denn er glaubt an den Sinn, "ob er will oder nicht", sagt Frankl, "und obwohl er es leugnen mag, glaubt der Mensch bis zum letzten Atemzug an den Sinn. Auch der Selbstmörder glaubt an einen Sinn, wenn schon nicht an das Leben, so doch zumindest an das Überleben des Todes. Würde er tatsächlich an keinen Sinn mehr glauben, könnte er keinen Finger mehr rühren." (Uwe Böschemeyer) Anhand der Aussagen von Sozialarbeitern können wir ein menschliches Bedürfnis erkennen, jenseits der sozialen Bedingungsfaktoren in der Welt zu sein, niemals einfach auf sie zu verzichten oder sich völlig aus der sozialen und kulturellen Welt zurückzuziehen, sondern die Bedeutungen, die ihnen in diesem sozialen Ganzen zugeschrieben werden, zu managen und darauf in Form von Handeln und Sinn zu reagieren, eine Suche nach dem Sinn des Lebens.