Umweltfragen standen in den letzten Jahren im Mittelpunkt politischer Entscheidungen, und manchmal werden im Namen des Umweltschutzes die Gewohnheiten einiger traditioneller Gesellschaften in Frage gestellt. Aber gibt es neben den politischen Entscheidungen, die oft durch wissenschaftliche Forschungsergebnisse motiviert sind, nicht auch einen anderen, z. B. endogenen Ansatz, der eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet? Diese Forschungsarbeit hat sich zum Ziel gesetzt, zwei Bewirtschaftungsmodelle für die klassifizierten Wälder von Soubroukou, Kilir und den heiligen Wald von Sérou zu vergleichen. Der methodische Ansatz, der auf einer diachronen und synchronen Analyse beruht, hat verschiedene Akteure durch Fokusgruppen und Einzelinterviews einbezogen. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Produktion von Cash Crops die Bauern dazu zwingt, nach landwirtschaftlichen Nutzflächen zu suchen. Das Fehlen von Synergieeffekten zwischen den staatlichen Strukturen und den Anrainergemeinschaften gefährdet die klassifizierten Wälder. Das Überleben des heiligen Waldes von Sérou ist auf die Heiligkeit bestimmter Baumarten zurückzuführen, die in den Riten und Traditionen der Anrainergemeinschaften unverzichtbar geworden sind.