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Lola weiß genau, wie man Gespenster los wird: Zunächst braucht man eine Gespensterfalle und dann, wenn man eins erwischt hat, braucht man einen Trick, mit dem man es erlöst. Die meisten Gespenster sind nämlich arm dran und warten schon wer weiß wie lange darauf, nicht mehr herumgeistern zu müssen ...

Produktbeschreibung
Lola weiß genau, wie man Gespenster los wird: Zunächst braucht man eine Gespensterfalle und dann, wenn man eins erwischt hat, braucht man einen Trick, mit dem man es erlöst. Die meisten Gespenster sind nämlich arm dran und warten schon wer weiß wie lange darauf, nicht mehr herumgeistern zu müssen ...
Autorenporträt
Ole Könnecke, geb. 1961, verbrachte seine Kindheit in Schweden. Er studierte Germanistik und begann schon währenddessen mit dem Zeichnen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.10.1997

Gespensterjagd mit Greisen
Ole Könneckes mutige Lola bringt zwei alte Seebären auf Trab

Es gibt unterschiedliche Vorstellungen darüber, was ein gutes Leben ist. Für Kapitän von Schultz, pensionierter Pirat, ist der Ruhestand kaum auszuhalten. Früher schlotterten die Männer vor ihm, Frauen kollabierten, und Kinder schluchzten. Heute muß der Bewohner des einsamen Leuchtturms auf den Klippen auf all den Kitzel des Schreckens verzichten, den er einst als Seeräuber verbreitete. Schlimmer noch: Um seinen Turm herum scheint es zu spuken. Das halten die Nerven des alten Filibusters nicht aus. Nun ist er selbst auf der Flucht und schreit seine Angst in die Mitternacht hinaus.

Dem Kinderbuchautor und -illustrator Ole Könnecke ist mit "Lola und das Gespenst" ein großes Werk geglückt. Nicht nur, weil es sich um eine äußerst liebenswerte Geschichte handelt, sondern mehr noch wegen der Einheit von Wort und Bild. Die Illustrationen setzen die Handlung fort, vermitteln zwischen den Absätzen und ersetzen sie teilweise sogar. Als etwa der Kapitän zu seinem Freund, dem Großvater der kleinen Lola, geflüchtet ist, bricht das Mädchen prompt zur Geisterjagd auf. Die beiden Greise wollen sie zunächst nicht begleiten, bis Lola ihnen die Reaktion der Großmutter auf ihre Feigheit ausmalt. Wenn man dann die Seite umblättert, folgt ein doppelseitiges Bild: Die beiden mürrischen Alten folgen der wackeren Lola zum Leuchtturm. Ein Text ist gar nicht mehr nötig. Jeder sieht, daß es dem Großvater und dem Kapitän gehörig an Mut gebricht. Sie werden Lola eine schöne Hilfe sein!

Von der Geschichte soll gar nicht mehr verraten werden, aber über Könneckes Zeichenstil muß man noch ein paar Worte verlieren. Er zeichnet stark stilisiert - im Stil Joost Swartes oder Bernd Pfarrs -, doch seine Figuren verfügen über ein begeisterndes Mienenspiel, sowenig Striche dafür auch vonnöten sind. Nur eine einzige Zusatzfarbe schmückt seine Illustrationen, doch damit setzt er eine Tradition fort, die in den alternativen Comicmagazinen von Art Spiegelman oder David Mazzucchelli in den achtziger Jahren begonnen hat. Das ganze Buch ist ein Grenzgänger zwischen Comic und Bilderbuch, und es vereint das Beste beider Genres. ANDREAS PLATTHAUS

Ole Könnecke: "Lola und das Gespenst". Carlsen Verlag, Hamburg 1997. 79 S., Abb., geb., 24,90 DM. Ab 8 J.

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