Alex Capus
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Léon und Louise
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»Eine wunderschöne Geschichte, bei der man zutiefst bedauert, dass sie schon zu Ende ist. Und sich heimlich wünscht, dass einem im nächsten Leben einer wie Léon begegnen möge. Oder eine wie Louise.« -- Christine Westermann im ›WDR‹
»Ein Paar zum Verlieben.« Angela Wittmann in 'Brigitte'
Zwei junge Menschen verlieben sich, aber der Krieg bringt sie auseinander: Das ist die Geschichte von Léon und Louise - die Geschichte einer großen Liebe, gelebt gegen die ganze Welt. Sie beginnt mit ihrer Begegnung im Ersten Weltkrieg in Frankreich an der Atlantikküste, doch dann trennt sie ein Fliegerangriff mit Gewalt. Sie halten einander für tot, Léon heiratet, Louise geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Ein Paar, das gegen alle Konventionen an seiner Liebe festhält und ein eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt.
Zwei junge Menschen verlieben sich, aber der Krieg bringt sie auseinander: Das ist die Geschichte von Léon und Louise - die Geschichte einer großen Liebe, gelebt gegen die ganze Welt. Sie beginnt mit ihrer Begegnung im Ersten Weltkrieg in Frankreich an der Atlantikküste, doch dann trennt sie ein Fliegerangriff mit Gewalt. Sie halten einander für tot, Léon heiratet, Louise geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen. Ein Paar, das gegen alle Konventionen an seiner Liebe festhält und ein eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt.
Alex Capus,1961 in der Normandie geboren, lebt in Olten, Schweiz. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Reportagen. Für sein literarisches Schaffen wurde er u. a. mit dem Solothurner Kunstpreis 2020 ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ¿Königskinder¿ (2018), ¿Der König von Olten¿ (2020) und ¿Susannä (2022).
© Ayse Yavas
Produktdetails
- dtv Taschenbücher Bd.14128
- Verlag: DTV
- 19. Aufl.
- Seitenzahl: 320
- Erscheinungstermin: Juni 2012
- Deutsch
- Abmessung: 193mm x 122mm x 27mm
- Gewicht: 270g
- ISBN-13: 9783423141284
- ISBN-10: 342314128X
- Artikelnr.: 34509813
Herstellerkennzeichnung
dtv Verlagsgesellschaft
Tumblingerstraße 21
80337 München
produktsicherheit@dtv.de
Großartig erzählt, wohl komponiert, stilistisch und sprachlich beeindruckend. Lesen, weiterempfehlen, verschenken! Landwirtschaftliches Wochenblatt 20120809
»Großartig erzählt, wohl komponiert, stilistisch und sprachlich beeindruckend. Lesen, weiterempfehlen, verschenken!« Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe 09.08.2012
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Von Alex Capus' neuem Roman "Leon und Louise" fühlt sich Rezensent Daland Segler ein wenig an "Jules und Jim" erinnert. Allerdings, so Segler, handele es sich hier weniger um die tragische Romantik eines Boheme-Paares und schon gar nicht um eine menage a trois, als vielmehr um die herzergreifende Liebesgeschichte zweier Angestellter in den Wirren des Ersten und Zweiten Weltkrieges. Mit Erinnerungen an die Lebensgeschichte seines Großvaters beschreibt Capus das Schicksal seines Protagonisten Leon, der siebzehnjährig seine große Liebe kennenlernt, um während eines Fliegerangriffes schon bald wieder von ihr getrennt zu werden. Vor den Ereignissen des bewegten 20. Jahrhunderts erzähle der Autor mit "leiser Eleganz", aber auch wie sich der inzwischen verheiratete Leon nach dem Krieg auf die Suche nach der einstigen Liebe begebe. Etwas bedauerlich findet der Rezensent, dass Capus diese schöne Liebesgeschichte nach dem Krieg in großen Zeitabständen erzähle. Das Ende allerdings - für Segler eines der schönsten Roman-Enden der neueren Literaturgeschichte - lässt ihn dieses "seltsame Ungleichgewicht" schnell vergessen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Als Léon und Louise sich das erste mal begegnen, steht das Ende des ersten Weltkriegs kurz bevor. Beide sind in einem kleinen französischen Ort gelandet, um das Land in Kriegszeiten zu unterstützen. Während Louise im Bürgermeisterbüro arbeitet, ist Léon als …
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Als Léon und Louise sich das erste mal begegnen, steht das Ende des ersten Weltkriegs kurz bevor. Beide sind in einem kleinen französischen Ort gelandet, um das Land in Kriegszeiten zu unterstützen. Während Louise im Bürgermeisterbüro arbeitet, ist Léon als Morseassistent bei der Bahn angestellt. Die beiden verlieben sich, doch bei einem Ausflug werden sie durch Granatenbeschuss verletzt und verlieren sich aus den Augen. Erst zehn Jahre später erfahren sie, dass der jeweils andere überlebt hat. Doch Léon ist bereits verheiratet und seine Frau erwartet ein Kind. So muss ihre Liebe in aller Stille leben, möglichst ohne die Menschen zu verletzen, die sie lieben. Doch auch der zweite Weltkrieg lässt sie einander wieder aus den Augen verlieren.
Die Geschichte von Léon und Louise ist eine besondere Liebesgeschichte, da sie den größten Teil ihres Lebens nur in den Köpfen der Protagonisten stattfindet. Obwohl sie sich nicht sehen, lieben sie sich und wissen, dass der andere irgendwo in der Welt draußen ist und auch an den anderen denkt. Die Leidtragende dabei ist zumeist Léons Frau Yvonne, der von Anfang an klar ist, dass sie keine Chance gegen die fremde Frau, die Jugendliebe ihres Mannes hat. Und so schlüpft sie im Laufe ihres Lebens in alle möglichen Rollen, um ihn zu halten und dazu zu bringen auch sie auch zu lieben. Auf eine gewisse Weise tut er das auch, doch an die Liebe zu Louise reicht die Liebe nie heran. Louise fragt ihn an einer Stelle des Buches, ob es wohl funktioniert hätte, wenn sie damals mit 18 Jahren nicht getrennt worden wären, ob sie ein glückliches gemeinsames Leben geführt hätte. Und sie gibt ihm die Antwort gleich mit: Der Kopf sagt nein, aber das Herz sagt ja. Ich denke ihr Kopf hätte Recht behalten, ihre Liebe hat nur funktioniert, eben weil sie so wenig Zeit zusammen verbracht haben, ihnen der Kampf im Alltag erspart blieb und die Langeweile, die das Leben mit sich bringen kann. Insofern ist es Yvonne um so höher anzurechnen, dass sie ihren Mann bei sich hielt und mit ihm den Alltag bekämpfte, während Louise für ihn immer mehr ein Kopfabenteuer war als die Realität.
Diese wunderbare Geschichte schreibt der Autor Alex Capus so sensibel und leise, dass man mit allen Figuren mitfühlt und leidet und seine Sympathien von einer Person zur anderen mitnimmt, ohne in dieser Geschichte Position beziehen zu müssen. Sie haben alle ihre Sichtweise und alle haben ein wenig Recht. Léon und Louise, die ihrer verpassten Liebe eine neue Chance geben wollen und auch Yvonne, die das dritte Rad an diesem Wagen ist und dennoch ihre Rolle fleißig weiter spielt.
Mit „Léon und Louise“ ist Alex Capus eine faszinierende Liebesgeschichte gelungen, die völlig ohne Kitsch und übertriebene Romantik auskommt und nur vom Wesen ihrer Figuren zu leben scheint.
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Der Roman wird einem als zuckersüße und unkonventionelle Liebesgeschichte angepriesen und stand lang in der Bestsellerliste.
Im 1. Weltkrieg sucht Leon, der Schule und dem engen Regiment der Mutter überdrüssig, sein Glück in der Fremde. Mit dem Fahrrad macht er sich auf …
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Der Roman wird einem als zuckersüße und unkonventionelle Liebesgeschichte angepriesen und stand lang in der Bestsellerliste.
Im 1. Weltkrieg sucht Leon, der Schule und dem engen Regiment der Mutter überdrüssig, sein Glück in der Fremde. Mit dem Fahrrad macht er sich auf den Weg in eine unbekannte Zukunft. Er verdient seinen Unterhalt als Bahnwärter und lernt per Zufall in seinem neuen Wohnort Louise kennen.
Magisch ist er von ihr angezogen, denn sie ist anders als alle Mädchen, die er zuvor kennen gelernt hat.
Und die beiden erleben tatsächlich einige unbeschwerte Stunden, denn der Krieg zog bisher an ihnen vorbei.
Doch in den letzten Kriegstagen dann passiert das große Unglück, sie geraten in einen Fliegerangriff und man findet nur noch Louises Fahrrad, von ihr selbst keine Spur mehr.
Leon sucht und recherchiert, doch alle machen ihn glauben, Louise sei umgekommen.
Und so heiratet er nach dem Krieg und wird Vater einer ganzen Schar von Kindern. Louise vergisst er, bis zu dem Tag, als er sie plötzlich in der Metro wieder entdeckt. Doch bevor er sie ansprechen kann, ist sie auch schon wieder verschwunden und so begibt sich Leon einmal mehr auf die Suche nach seiner Jugendliebe.
Es dauert wieder einige Jahre, bis man sich endlich findet und dann auch ein Stück weit zusammen findet.
Aber Leon ist auch ein guter Vater und Ehemann, der den Konventionen nicht gänzlich entrinnt.<br />Und bei allem Wohlwollen über dessen Haltung fragt man sich als Leser doch immer mal wieder, ob man hier tatsächlich eine Liebesgeschichte erzählt bekommt, eine große Tragik oder was genau. Ich persönlich fand die Geschichte weder anrührend noch sympathisch, denn in der Ehe ist Leon nicht überzeugend und als Liebespaar sind Leon und Louise nicht überzeugend und auch im Verzicht auf Louise ist er nicht überzeugend - also: Was überzeugt denn überhaupt?
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Das ist ein Roman fürs Herz, schön erzählt, ohne kitschig zu sein - wenn es auch zwischen Leon und Louise eine eher unglückliche Liebesgeschichte mit Hindernissen ist. 1918 durchkreuzt der Krieg in Frankreich ihre Romanze, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Doch …
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Das ist ein Roman fürs Herz, schön erzählt, ohne kitschig zu sein - wenn es auch zwischen Leon und Louise eine eher unglückliche Liebesgeschichte mit Hindernissen ist. 1918 durchkreuzt der Krieg in Frankreich ihre Romanze, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat. Doch trotzdem werden die beiden einander nie wieder ganz vergessen. Auch später können sie aber nicht mehr zueinander kommen.. oder doch? Aber lest selbst...
Leicht erzählt, unterhaltsam und auch ein bisschen abenteuerlich. Man merkt dass Capus sorgfältige Geschichtskenntnisse hat. Er nimmt uns mit auf eine Zeitreise durch zwei Weltkriege. Es waren schon sehr widrige Umstände in diesen Jahren. Ein schöne Einblick in die Gefühlsverstrickungen der beiden Protagonisten, und auch die politischen Geschehnisse kommen nicht zu kurz. Hut ab für das Erzähltalent des Autors, sehr unterhaltsam!
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Basierend auf der Lebensgeschichte seines Großvaters Léon erzählt Alex Capus dessen lebenslange Romanze mit Louise - eine über Jahrzehnte hinweg andauernde Liebe vor dem Hintergrund des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Frankreich.
Locker leicht verpackt Alex Capus …
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Basierend auf der Lebensgeschichte seines Großvaters Léon erzählt Alex Capus dessen lebenslange Romanze mit Louise - eine über Jahrzehnte hinweg andauernde Liebe vor dem Hintergrund des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Frankreich.
Locker leicht verpackt Alex Capus historische Daten mit einer fiktiven Erzählung, die weder langweilig aufgrund der Fakten noch kitschig daherkommt. Dabei hat er zwei so liebenswerte Charaktere geschaffen, die man nur ins ❤ schließen kann. Der Schreibstil hat mir sehr gefallen und dazu beigetragen, mich ohne Probleme in die Geschichte einzufinden.
Das Ende war überzeugend und romantisch.
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Die Erzählung beginnt mit der Beerdigung Leons auf der eine, der Familie unbekannte, energische, ältere Dame erscheint, sich vom Toten verabschiedet und wieder verschwindet. Eine Rückblende folgt in der Leons ganzes Leben Revue geschildert wird. Einige Jahre werden auf wenigen Seiten …
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Die Erzählung beginnt mit der Beerdigung Leons auf der eine, der Familie unbekannte, energische, ältere Dame erscheint, sich vom Toten verabschiedet und wieder verschwindet. Eine Rückblende folgt in der Leons ganzes Leben Revue geschildert wird. Einige Jahre werden auf wenigen Seiten summarisch beschrieben, dennoch entsteht nie den Eindruck etwas verpasst zu haben. Eine schöne Liebesgeschichte entsteht, lange unerfüllt und dennoch stimmig und harmonisch, eingebettet im Rahmen zweier Weltkriege. Anfangs nur klein wenig, ab der zweiten Hälfte werden die Auswirkungen des Krieges immer spürbarer und wirken sich auf den Alltag der beiden Hauptprotagonisten aus. Schön geschrieben, schön erzählt!
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Ein Glücksfall der Gegenwartsliteratur
Man ist bei «Léon und Louise» von Alex Capus an den berühmten Liebesroman von Garcia-Marquez erinnert. In beiden Geschichten finden die Paare erst im Alter zu ihrem späten Glück, dem sie in den beiden jeweils grandiosen …
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Ein Glücksfall der Gegenwartsliteratur
Man ist bei «Léon und Louise» von Alex Capus an den berühmten Liebesroman von Garcia-Marquez erinnert. In beiden Geschichten finden die Paare erst im Alter zu ihrem späten Glück, dem sie in den beiden jeweils grandiosen Schlussszenen, von der Welt abgeschottet, auf einem Schiff entgegenfahren. Als Handlungsgerüst dienen dem Schweizer Schriftsteller einige Details aus dem Leben seines Großvaters, um die herum er einen klug konstruierten Plot aufbaut, den man treffend auch mit «Die Liebe in den Zeiten der Weltkriege» betiteln könnte, beide politischen Katastrophen lauern als Menetekel über dem schicksalhaften Romangeschehen.
«Wir saßen in der Kathedrale von Notre-Dame und warteten auf den Pfarrer», lautet der erste Satz. Im offenen Sarg liegt Léon Le Galle, der Großvater des Ich-Erzählers, der in einem epilogartigen ersten Kapitel berichtet, wie plötzlich eine kleine graue Gestalt durch eine Seitentür eintritt, zum Sarg eilt, den Toten küsst, eine Fahrradklingel aus ihrer Handtasche nimmt, zweimal damit klingelt, sie in den Sarg legt, sich zur Trauerfamilie umwendet und jedem kurz in die Augen schaut, ehe sie genau so schnell verschwindet wie sie gekommen ist. Es ist der 16. April 1986, die zierliche alte Dame war Louise, die langjährige Geliebte von Léon, die keiner der Hinterbliebenen je gesehen hatte, - er hat ihr genau diese Klingel kurz nach ihrer ersten Begegnung ans Fahrrad montiert.
Im Frühling 1918 lernt der damals 17jährige Léon in der Normandie Louise kennen, ihre kurze Romanze wird jäh beendet, als sie bei einem Fahrradausflug ans Meer von Tieffliegern angegriffen werden. Beide werden schwer verletzt in verschiedene Lazarette gebracht und halten den jeweils anderen für tot, wobei ein eifersüchtiger Bürgermeister seine Hand im Spiel hatte. Zehn Jahre später sieht der inzwischen verheiratete Léon in der Pariser Metro Louise in einem Zug davonfahren. Es gelingt ihm, sie zu finden, nach einer Liebesnacht beschließen sie aber, sich mit Rücksicht auf Léons Ehe nie mehr wiederzusehen. Der Zweite Weltkrieg verschlägt Louise dienstlich nach Afrika. Léon wird noch mehrmals Vater und schlägt sich als Polizei-Chemiker mit den Besatzern herum. Ein schmuckes Hausboot, das eigentlich ungewollt plötzlich sein Eigentum ist, wird nach Kriegsende das behagliche Refugium des sympathischen Mannes.
Aus der Perspektive seiner Figuren wird in diesem ebenso unsentimentalen wie originellen Roman vor allem eine äußerst unruhige politische Epoche geschildert, die sich sehr anschaulich in den Begebenheiten und Schicksalen spiegelt, von denen die kleinen Leute in Frankreich betroffen waren. Besonders die Figurenzeichnung des eher gegensätzlichen Liebespaares mit dem gutmütigen, in sich gekehrten und phlegmatischen Léon und der burschikosen, selbstbewussten, lebenslustigen Louise ist überzeugend gelungen. Ihre Beziehung ist völlig frei vom schnulzigen Herz-Schmerz-Chaos gängiger Genre-Romane, wobei man trotzdem deutlich spürt, wie tief die Beiden über Jahrzehnte hinweg emotional verbunden bleiben, allen Widrigkeiten zum Trotz. Es sind nicht so sehr ihre individuellen Charaktere, die den Leser beeindrucken, es ist vielmehr die Unbedingtheit, mit der sie scheinbar gottgewollt zueinander gehören. Sogar Léons Frau, der er bis zu ihrem Tod unverbrüchlich verbunden bleibt als verlässlicher Ehemann, erkennt diese adhäsiven Kräfte und entscheidet sich nach anfänglichen Protesten schließlich lebensklug, sie zu akzeptieren. Beeindruckend ist die klare Haltung des Ehepaares, das nach so langer Gemeinsamkeit am Sakrament der Ehe festhält. Aber Léon kann nun mal seiner Vergangenheit nicht entfliehen, die Liebe zu Louise ist sein Schicksal und bestimmt auch ganz entscheidend ihr Leben. Mit großem Einfühlungsvermögen in einer angenehm lesbaren Sprache geschrieben, gewürzt mit einer wohldosierten Portion Humor, ist dieser Roman einer der seltenen Glücksfälle unserer höhepunktarmen Gegenwartsliteratur.
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Gebundenes Buch
Die Liebe seines Lebens
Das Buch beginnt mit dem Ende, mit dem Tod von Léon Le Gall. Im April 1986 versammelt sich die - recht große - Familie in der Kathedrale Notre-Dame in Paris, um Abschied von Léon zu nehmen. Während sie dort sitzen und auf den Pfarrer warten, …
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Die Liebe seines Lebens
Das Buch beginnt mit dem Ende, mit dem Tod von Léon Le Gall. Im April 1986 versammelt sich die - recht große - Familie in der Kathedrale Notre-Dame in Paris, um Abschied von Léon zu nehmen. Während sie dort sitzen und auf den Pfarrer warten, erscheint eine ältere Dame - eindeutig nicht zur Familie gehörend - um sich ebenso , auf ihre Weise , von dem Toten zu verabschieden. Damit beginnen Spekulationen der einzelnen Familienmitglieder, um wen es sich hier wohl handelt - es ist ein offenes Geheimnis . Und so erfahren wir durch einen Enkel des Verstorbenen die Geschichte von Léon und Louise, insoweit er sie kennt.
Während des ersten Weltkrieges lernt der damals 17-jährige,eher schüchterne Léon die junge, lebenslustige Louise kennen. Zaghaft knüpfen sie erste Kontakte und unternehmen bald einen ersten gemeinsamen Ausflug mit dem Fahrrad ans Meer. Dieser endet jedoch tragisch. Bei einem Bombenangriff werden beide schwer verletzt und auseinandergerissen. Jeder glaubt, dass der andere tot ist. Erst nach zehn Jahren entdecken sie zufällig, dass dies nicht stimmt. Es kommt zu einem erneuten Treffen. Ihre Liebe zueinander ist nach wie vor ungebrochen. Doch da Léon inzwischen verheiratet ist und auch Kinder hat, belassen sie es schweren Herzens bei dieser einen Begegnung. Denn trotz seiner Liebe zu Louise steht Léon loyal zu seiner Familie, er käme nie auf den Gedanken, sie zu verlassen.
So hören sie abermals fast 12 Jahre nichts voneinander. Vergessen können sie sich jedoch nie. Erst als der zweite Weltkrieg ausbricht und Louise für lange Zeit nach Afrika reisen muss, schreibt sie ihrem Léon einige wenige ausführliche Briefe. In dieser Zeit muss die Familie Le Gall im besetzten Paris ums Überleben kämpfen. Eine schwierige Zeit , die sie gemeinsam voller Vertrauen bewältigen. Und schließlich nach Beendigung des Krieges kehrt Louise nach Paris zurück.
Alex Capus hat hier eine wunderbare, stille und dennoch bewegende Liebesgeschichte geschaffen, die fast 70 Jahre umfasst. Die leisen , manchmal schon fast unspektakulären Töne waren sehr berührend. Es geht in diesem Buch aber noch um viel mehr, als nur um diese eine alles umfassende Liebe. Es geht auch um Treue, Respekt, Verlässlichkeit und Verantwortungsgefühl innerhalb einer Ehe bzw. innerhalb einer Familie.
Die Protagonisten sind meines Erachtens sehr glaubhaft dargestellt. Und trotz des Hauptthemas " Liebe " gerät das Buch niemals kitschig oder schnulzig.
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Gebundenes Buch
Manchmal hält die Liebe über Jahrzehnte, auch wenn man sich nicht sieht.
Leon und Louise lernen sich in jungen Jahren, während des ersten Weltkrieges, kennen. Sie ist die rechte Hand des Bürgermeisters und er der Assistent des Bahnbeamten. Sie treffen, vertrauen und verlieben …
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Manchmal hält die Liebe über Jahrzehnte, auch wenn man sich nicht sieht.
Leon und Louise lernen sich in jungen Jahren, während des ersten Weltkrieges, kennen. Sie ist die rechte Hand des Bürgermeisters und er der Assistent des Bahnbeamten. Sie treffen, vertrauen und verlieben sich...bis zum schicksalhaften Tag, an dem die Bomben vom Himmel fielen und sie getrennt werden.
10 Jahre später treffen sie sich zufällig in Paris,während einer Metrofahrt, wieder. Sie arbeitet in einer Bank und Leon, verheiratet, arbeitet für die Polizei (im Labor). Nach einer gemeinsamen Nacht entschließen sie sich, sich nicht wiederzusehen. Während des zweiten Weltkrieges geht Leon seinen Weg und lebt nach wie vor mit seiner Frau Yvonne und seinen fünf Kindern zusammen. Jeder muss an den anderen denken und doch können/dürfen sie sich nicht sehen.
Der Leser bekommt im Buch immer wieder Briefe von Louise zu lesen. Man weiß nicht, ob sie Leon erreichen, ob er antwortet und was er mit ihnen macht. Hat er noch Gefühle für Louisè? Werden sie sich wiedersehen? Und was wird aus Yvonne?
Ein schönes Buch über die Liebe, den Glauben an sie und den harten Alltag. Schnörkellos erzählt Capus von den beiden Hauptcharakteren, die jedoch manchmal gefühlsarm wirken und doch glaubt man als Leser an die große Liebe der beiden. Capus schafft es gut die (Welt-)Geschichte und die Liebe miteinander zu verbinden ohne das es in Klischees oder ins Kitschhafte abrutscht.
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Gebundenes Buch
Der junge Leon hat die Schule und sein Elternhaus in Cherbourg so satt, dass er seinen Koffer packt, auf sein Fahrrad steigt und in einem kleinen Ort im Frühjahr 1918 als Morseassistent seinen Dienst am Bahnhof beginnt. In dem Dorf wird er herzlich aufgenommen, auch als sich herausstellt, das …
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Der junge Leon hat die Schule und sein Elternhaus in Cherbourg so satt, dass er seinen Koffer packt, auf sein Fahrrad steigt und in einem kleinen Ort im Frühjahr 1918 als Morseassistent seinen Dienst am Bahnhof beginnt. In dem Dorf wird er herzlich aufgenommen, auch als sich herausstellt, das seine Kenntnisse im Morsealphabet sehr begrenzt sind. Ein junges Mädchen fasziniert ihn vom ersten Tag an, die junge Louise. Sie arbeitet als Sekretärin beim Bürgermeister. Zusätzlich hat sie die sehr traurige Aufgabe übernommen, den Hinterbliebenen im Dorf mitzuteilen, dass ihr Mann, Sohn, Bruder im Krieg gefallen ist. Diese sehr schwere Aufgabe meistert sie trotz ihrer Jugend hervorragend. Louise ist sehr willensstark, liebenswürdig, selbstbewusst und direkt. Leon und Louise treffen sich immer öfter - bis sie einen 2-Tagesausflug ans Meer unternehmen. Nach einer schönen Nacht am Strand geht es mit dem Fahrrad wieder zurück, doch dort kommen sie nicht an. Während der Fahrt geraten sie in einen Bombenangriff - einer der letzten des 1. Weltkrieges - und werden verwundet. Leon liegt lange Zeit im Krankenhaus und als er in das Dorf an seinen Arbeitsplatz zurückkommt erfährt er, das Louise in einem Massengrab beerdigt wurde.
Viele Jahre später arbeitet Leon in Paris in der Kriminaltechnik und untersucht Giftmorde. Er ist mit Yvonne verheiratet und bald ist er Vater von 5 Kindern. Er lebt ein ruhiges unspektakuläres Leben, bis er meint Louise in Paris gesehen zu haben. Yvonne drängt ihn, sie zu suchen - und er findet sie! Es bleiben ihnen nur ein kurzes Wochenende , Yvonne ist schließlich seine Frau. Im Jahr 1940 nehmen die Deutschen Paris ein und das Leben von Leon und Louise gehen wieder getrennte Wege. Louise ist Sekretärin bei einer Bank und erhält die Aufgabe, die Goldbarren vor den Deutschen in Sicherheit zu bringen. Werden sie sich wiedersehen, hat diese Liebe eine Zukunft?
Ein hervorragender Liebesroman, aber nicht nur das. Die Schicksale während der beiden Weltkriege, die Sorgen und Versuche, das Leben der eigenen Familie und auch Fremden zu retten, werden eingehend beschrieben. Die Erzählweise wechselt aus der Sicht Leons und Louise, aber auch von Leons jüngstem Enkel. Alex Capus zeichnet eine poetische und dennoch kraftvolle Schreibweise aus.
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Gebundenes Buch
Die Leichtigkeit - ohne Pathos - der Darstellung persönlicher und weltgeschichtlicher Ereignisse und ihre Verknüpfung scheint mir sehr gelungen. Viele Fragestellungen werden angerissen, z.B. Welche Formen der Liebe gibt es? Was bedeuten die sogenannten Leerstellen in meinem Leben? Welchen …
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Die Leichtigkeit - ohne Pathos - der Darstellung persönlicher und weltgeschichtlicher Ereignisse und ihre Verknüpfung scheint mir sehr gelungen. Viele Fragestellungen werden angerissen, z.B. Welche Formen der Liebe gibt es? Was bedeuten die sogenannten Leerstellen in meinem Leben? Welchen Einfluss haben sie auf meine (Identitäts-)Entwicklung? Was gibt mir Glück?
Die nicht uninteressante Beziehung zwischen dem Besetzer Knochen und Leon und ihre Darstellung in ihren Dialogen beeindrucken und erschüttern.
Es gibt noch viele andere Aspekte.
Es hat mir Freude bereitet das Buch zu lesen. Es hat mich berührt im besten Sinne.
Lilian Schalek
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