Die erste umfangreiche monographische Publikation von Manon Bellet (1979) gibt einen Überblick über das bisherige Werk und den mentalen Hintergrund der in Vevey geborenen Künstlerin. Manon Bellet arbeitet vorwiegend auf und mit Papier. Auch in den installativen Arbeiten sowie den auffallend langsamen Videoarbeiten steht das Papier im Zentrum. Dabei konzentriert sich Manon Bellet vor allem auf zarte, transparente oder lichtsensible Papiere, deren materialspezifische Eigenschaften sie zu weiteren Recherchen anregen. In ihrer künstlerischen Arbeit lässt sie sich vom Serendipitäts-Prinzip leiten; Idee, Beobachtung und Entstehungsprozess stehen im Vordergrund. Dieser konzeptuelle Ansatz wird durch die im Hintergrund gehaltene, gar unsichtbare künstlerische Geste betont. Anstelle des Zutuns ihrer eigenen Hand ergeben sich durch den materiellen Niederschlag von Wärme, Licht, Schatten und Feuer Spuren, die sich in den Arbeiten weiter transformieren können, teils von ephemerem Charakter sind, und in formeller wie inhaltlicher Weise die Flüchtigkeit des Moments betonen. Als "Schatten eines Augenblicks" erinnern die Arbeiten von Manon Bellet an das Flüchtige und Vergängliche, es bleibt die Spur der Erinnerung.Die Publikation erscheint begleitend zur ersten musealen Einzelausstellung von Manon Bellet und wird vom Kunstmuseum Solothurn und dem Musée Jenisch, Vevey, gemeinsam herausgegeben. Sie enthält Beiträge von Patricia Bieder, Julie Enckell Julliard und Stéphanie Serra sowie ein Gespräch zwischen Mathieu Copeland und der Künstlerin.
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